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23.02.2022

Was macht Ingolstadt aus?

Gemeinsam eine Stadtidentität entwickeln

„Ingolstadt hat eine lange und reiche Geschichte, die immer wieder von teils massiven Brüchen – etwa der Verlegung der Universität im Jahr 1800 – geprägt wurde“, führte Oberbürgermeister Christian Scharpf in der städtischen Pressekonferenz am Dienstag aus. Besonders hob er die Veränderungen in den vergangenen 80 Jahren hervor, in denen sich die Bevölkerung nicht nur vervierfacht, sondern auch in ihrer Zusammensetzung deutlich verändert habe.
Vielleicht seien es diese Umbrüche, warum Ingolstadt sich so schwer damit tue eine eigene Stadtidentität zu entwickeln, mutmaßt Scharpf.

Das soll sich nun ändern. Die Stadt strebt gerade einen Bürgerbeteiligungsprozess an, um die Stadtidentität und nachfolgend den Markenkern Ingolstadts herauszuarbeiten. „Wir möchten wissen: Was macht unser Ingolstadt aus? Denn jede Bürgerin, jeder Bürger – egal ob hier geboren oder nicht – sieht in Ingolstadt etwas anderes. Unsere Erlebnisse prägen unser Bild der Stadt“, so Scharpf weiter.

Vergangenes Jahr wurde unter dem Dach der IFG der Posten eines Standortmarketing- und Tourismusmanagers geschaffen und mit Manuel Knill besetzt. Knill wird nun das weiter umsetzen, was mit dem Innenstadtprozess 2021 angestoßen wurde: „Wir haben dazu Anfang der Woche knapp 120 Bürgerinnen und Bürger direkt angeschrieben und sie gebeten sich an verschiedenen Workshops zur Stadtidentität zu beteiligen. In erster Linie sind das Menschen, die in ihrer Funktion für andere sprechen können.“
Die Workshops werden im März und April durchgeführt. In interdisziplinären und moderierten Gruppen sollen zunächst Inhalte erarbeitet, Leitthemen definiert und Strömungen festgehalten werden.
Im Anschluss an die Workshops findet eine digitale Bürgerbefragung statt. Ziel ist dabei herauszufinden, inwieweit sich die Meinungen der breiten Bevölkerung mit den Themen aus den Workshops decken bzw. welche Impulse noch hinzukommen.
Schließlich werden die Inhalte der Workshops und die Auswertung der Bürgerbefragung professionell analysiert, strukturiert und aufbereitet. Im Juni sollen die Ergebnisse dann öffentlich vorgestellt werden.

Für IFG-Vorstand Georg Rosenfeld stellt dieser Prozess eine weitere wichtige Säule für alle künftigen Marketingmaßnahmen des Standorts Ingolstadt dar: „Die Leitthemen werden die Grundlage für weitere Handlungsfelder sein. Damit können wir unser Standortmarketing, also die Kommunikation und Vermarktung unserer Stärken, optimieren. Dabei geht es nicht nur darum Ingolstadt als Ziel für Touristen interessant zu machen. In erster Linie müssen wir uns angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels im Wettbewerb um die besten Köpfe positionieren.“