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16.03.2024

Unfallzahlen steigen weiter

Verkehrsunfallstatistik 2023 der Polizeiinspektion

Gut acht Prozent mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr gab es 2023 in Ingolstadt. Der Anstieg der Unfallzahlen ist laut Christian Petz, Verkehrssachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Ingolstadt, vor allem auf das nach der Corona-Pandemie weitgehend normalisierte Verkehrsaufkommen zurückzuführen. Der Verkehr lief 2023 fast wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie.

Im Stadtgebiet Ingolstadt, einschließlich der Autobahn, wurden im Jahr 2023 4.762 Verkehrsunfälle polizeilich registriert, 8,54 Prozent mehr als 2022. Dabei wurden 92 Personen schwer (minus 19,3 Prozent) und 785 leicht verletzt (plus 6 Prozent). Leider mussten auch vier Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang von den Polizeibeamtinnen und -beamten der Verkehrspolizeiinspektion aufgenommen werden – einer mehr als im Vorjahr. An keiner Unfallstelle gab es Auffälligkeiten an Fahrbahn oder Verkehrseinrichtungen.

Die häufigsten Unfallursachen sind ungenügender Sicherheitsabstand – oft in Verbindung mit Handy-Nutzung, Fehler beim Abbiegen, Nicht-Beachtung der Vorfahrt, zu schnelles Fahren, Fehler beim Überholen sowie Fahren unter Alkoholeinfluss.

Erstmals seit 2019 verunglückten wieder Unfallbeteiligte mit Fahrrädern tödlich. Eine Radfahrerin und ein Radfahrer stürzten jeweils ohne Fremdeinwirkung und verstarben in der Folge im Krankenhaus.

Sinkende Zahlen sind bei Fahrrad- und E-Scooter-Unfällen zu verzeichnen. Nach 448 Verkehrsunfällen mit 416 Verletzten in 2022 ereigneten sich 2023 427 Unfälle (minus 4,7 Prozent). Dabei wurden 416 Personen verletzt. Hauptursachen der Unfälle sind vor allem die sogenannten Geisterradler sowie die Missachtung der Vorfahrt besonders bei Parkplatzausfahrten. Ende Mai wird es wieder Fahrrad-Kontrolltage geben, auch weil das verbotene Fahren in der Fußgängerzone ständig zunehme, so Petz. Sorgen mache ihm auch die Zahl der Pedelec-Unfälle, an denen Senioren beteiligt sind: fast 40 Prozent!

Stark sinkende Unfallzahlen weist der Bereich der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von sogenannten E-Scootern auf. 2023 wurden mit 40 Unfällen 25 Prozent weniger registriert, als im Vorjahr (53). Auch die Zahl der dabei Verletzten sank von 44 auf 33. Verstärkte Kontrollen der Polizei und intensive Aufklärung in den Medien, insbesondere der Hinweis auf den Verlust der Fahrerlaubnis bei Trunkenheitsfahrten, haben bei den Nutzern offenbar Wirkung gezeigt.

Besonders erfreulich ist die stark rückläufige Zahl bei Alkoholunfällen, die von 93 Verkehrsunfällen 2022 deutlich auf 56 Unfälle unter Alkoholeinfluss in 2023 zurückgingen – laut Statistik der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre.

Die Zahl der Schulwegunfälle hat von 15 auf 18 zugenommen. Verantwortlich seien jedoch auch zwei Vollbremsungen von Schulbussen, so Petz. Außerdem sei zu Corona-Zeiten die Radfahrausbildung an den Schulen ausgefallen, die jetzt wieder in Gerolfing am Verkehrsübungsplatz stattfindet.

Unfallschwerpunkt Nummer eins im Stadtgebiet bleibt der Audi-Kreisel mit 86 Unfällen, 10 Prozent mehr als 2022, gefolgt von der Einmündung Münchener Straße/Klein-Salvator-Straße. Weitere Unfallhäufungen gibt es an der Kreuzung Ettinger Straße/Hindenburgstraße, an der Marktkaufkreuzung, an der Kreuzung Goethe-/Schillerstraße und Friedhofstraße/Auf der Schanz.