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14.03.2024

Jetzt geht alles ganz schnell

Symbolischer Spatenstich für das neue Holztheater an der Jahnstraße

Oberbürgermeister Christian Scharpf war gerade im Sommerurlaub, als das Telefon klingelte. Aus dem Ingolstädter Rathaus gab es tolle Neuigkeiten: Der Kanton St. Gallen in der Schweiz hätte eine Theater-Interimsspielstätte abzugeben – kostenlos. „Da gab es kein langes Zögern“, erinnert sich Scharpf. Schnell wurde ein Ortstermin vereinbart und das Gebäude angeschaut. Nur wenige Wochen später nahm der Stadtrat einstimmig das Angebot der Schweizer an. Ende November wurde der Vertrag unterschrieben, kurz darauf begannen die Abbauarbeiten in St. Gallen und zu Beginn dieses Jahres rollten schon die ersten Lastwagen mit den Bauteilen an. Jetzt fand der symbolische erste Spatenstich statt. All das ist in gerade einmal einem halben Jahr passiert. „Ich bin wirklich beeindruckt, wie zügig das ganze Verfahren abgewickelt wurde“, so Scharpf.

„Dieser Zufall ist ein wahrer Glücksfall“, freut sich Scharpf. Denn: Seit Jahren wird das Thema der Sanierung des Stadttheaters intensiv verfolgt. Dazu muss aber zuvor die Frage nach einem Ausweichquartier beantwortet werden. Und diese Suche gestaltete sich in den vergangenen Jahren nicht einfach. Da kam das Angebot aus der Schweiz wie gerufen: In St. Gallen war zum selben Zweck – Interimsspielsätte während der Theatersanierung – ein Holztheater aufgebaut worden. Nach dem die Renovierung des Hauptgebäudes abgeschlossen war, wurde das Ausweichquartier nicht mehr benötigt und sollte abgerissen werden. Nun aber kann es in Ingolstadt weiterverwendet werden. Die Stadt muss dabei nur die Kosten für den Ab- und Aufbau sowie den Transport übernehmen. Hinzu kommen noch die Anpassungen und Infrastruktur am Standort des alten Hallenbads an der Jahnstraße. Insgesamt wird der Umzug so etwa sechs Millionen Euro kosten. „Das ist nicht nur eine vergleichsweise geringe Summe für das, was wir bekommen. Vor allem ermöglicht es uns, schnell mit der Sanierung des Stadttheaters zu beginnen.“

Nachdem die großen Bauteile mit rund 50 Tiefladern bereits angeliefert wurden, konnte mit dem symbolischen Spatenstich nun auch der Startschuss für den Bau des Fundaments erfolgen. Schon bis zum Sommer soll die Hülle stehen, dann folgen die Innenausbauten des 500 Zuschauer fassenden Theaters in Holzbauweise – Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen sowie die Bühnentechnik und die Bestuhlung. Praktischerweise übernimmt die Arbeiten das gleiche Schweizer Unternehmen, das auch für den Aufbau zuständig war. Auch eine Anpassung an deutsche Brandschutzbestimmungen muss noch erfolgen. Und schon im Dezember könnte es dann heißen „Vorhang auf!“. „Ich freue mich schon sehr auf die erste Premiere in unserem neuen Holztheater,“ so Scharpf.