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Eine neue Bleibe für den heiligen Mauritius

Ingolstädter Stadtpatron ist wieder im Alten Rathaus

Eine Statue des heiligen Mauritius, des Ingolstädter Stadtpatrons, hat nun ihren Platz in einer Nische beim Eingang des Alten Rathauses gefunden. Letzte Woche wurde die neu gegossene Skulptur durch Oberbürgermeister Christian Lösel enthüllt und durch die Dekane Bernhard Oswald und Thomas Schwarz geweiht.
Die originale steinerne Figur des heiligen Mauritius steht heute im Stadtmuseum Ingolstadt. Sie nimmt Bezug auf den Stadtpatron Ingolstadts. Er zierte das älteste Siegel der Stadt, als noch deren rechtliche Beziehungen zum Kloster Niederaltaich galten. Auch mit der Entwicklung des Ortes Ingolstadt zur Stadt bleibt Mauritius Patron der Stadt, selbst wenn im Laufe des Mittelalters auf Siegel und später auch auf dem Wappen der Stadt nur noch der Feuer speiende Panther, das Fabelwesen vom Schild des Stadtpatrons, abgebildet ist.
Im 17. Jahrhundert wurde der Rathausplatz umgestaltet, mit dem Mauritius-Brunnen in der Mitte. Im 19. Jahrhundert galt dieser nicht mehr als zeitgemäß und wurde durch den Ludwigsbrunnen ersetzt. Die Steinsäule des Brunnens, der heute auf dem Paradeplatz zu finden ist, schmücken zwei Reliefs, die das Stadtwappen und das Bildnis des Heiligen Mauritius zeigen. Kulturreferent Gabriel Engert erläutert die Hintergründe: „Es fand ein Wechsel in der Betrachtung des zentralen städtischen Platzes statt: Nicht mehr die religiöse Konnotation zählte, sondern die sachliche, dem Stadtwohl zugrundeliegende Interpretation, die Kaiser Ludwig dem Bayern einen höheren Stellenwert einräumte.“
„Den Steinguss nach einem 3D-Modell der Figur fertigte die Firma Aross aus Deggendorf. Figuren in dieser Größe zu gießen, bedeutet einen großen Produktionsaufwand, und ist äußerst diffizil“, so Engert weiter.