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Naturschutzprojekt Sonnleiten

Das Sonnleitenprojekt ist ein gemeinsames Projekt des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und der Stadt Ingolstadt, das von 2019 bis 2024 läuft. Es erstreckt sich von Ingolstadt aus entlang der Donau über den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Zusätzlich werden Magerrasen nördlich der Donau in das Projektgebiet einbezogen.

Das Projekt kümmert sich um besonders wertvolle Flächen, welche durch vergangene Landbewirtschaftungsmethoden oder die ehemalige Fließbewegung der Donau entstanden sind. Dabei kann man zwischen drei Landschaftstypen unterscheiden: den Leiten (Hänge mit felsigem Untergrund), den Brennen (kiesige Standorte im Auwald) und den Donaudämmen bzw. -deichen. Sie sind durch nährstoffarme Böden und hohen Sonnenreichtum gekennzeichnet. Trotzdem, oder gerade deswegen, sind es sehr artenreiche Lebensräume. Denn dort können nur speziell angepasste Arten überleben, während „Allerweltsarten“ sich kaum ansiedeln. Ohne menschliches Eingreifen durch Pflegemaßnahmen, wie die regelmäßige Mahd, würden sie zuwachsen und damit verschwinden. Im Hinblick auf die vielen dort vorkommenden und meist seltenen Arten ist es unser Bestreben, dies zu verhindern.

Ziele des Projektes sind daher unter anderem die Sicherung, Optimierung und Ausweitung dieser naturschutzfachlich wertvollen Trockenlebensräume.

Flächenpflege

Entbuschung

Flächen, die neu in das Projekt aufgenommen werden, sind häufig mit Büschen bewachsen und müssen erst einmal entbuscht werden. Nur so kann die Sonne wieder die Pflanzen auf dem Boden erreichen und die Flächen voll erwärmen.

Wenn anschließend eine regelmäßige Beweidung erfolgt, verbeißen die Tiere, besonders die Ziegen, die neu aufkommenden Sträucher und verhindern so ein erneutes Zuwachsen der Fläche. Den gleichen Effekt hat das Mähen der Flächen, denn dabei werden die jungen Sträucher immer wieder entfernt.

Foto: Fläche während der Entbuschungsmaßnahme

Beweidung

Ein Vorteil der Beweidung gegenüber der Mahd ist, dass Samen und Insekten im Kot und Fell der Tiere von Fläche zu Fläche transportiert werden. So kommt es zu einem Austausch von Genmaterial und der Verbreitung von Arten. Da die Flächen oft „inselartig“ und ohne Anschluss zueinander liegen, ist ein solcher Austausch eine besondere Unterstützung für seltene Arten. Außerdem können die Schafe und Ziegen besonders steile Flächen einfacher „abmähen“ als es mit einer Maschine möglich ist.

Fotos: Beweidung

Mahd

Trotz dieser positiven Effekte der Beweidung ist auf manchen Flächen eine regelmäßige Mahd als Pflege sinnvoller. Wenn sich beispielsweise seltene Pflanzenarten auf den Flächen befinden, können diese beim Mähen einfacher umfahren und stehengelassen werden. So kann besser gewährleistet werden, dass diese Pflanzen bis zur Samenreife auf den Flächen verbleiben und sich dort vermehren können. Eine Beweidung wäre während der gesamten Blühdauer dieser Pflanzen kaum möglich, ohne das Risiko einzugehen, dass die Pflanzen abgefressen werden.

Fotos: gemähte Fläche mit stehengelassenen Altgrasstreifen und Helm-Knabenkraut