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Gesundheitsorientierte Familienbegleitung: Familienhebammen

Unter Gesundheitsorientierter Familienbegleitung (GFB) versteht man Hebammen und Kinderkrankenpfleger/innen, die sich dazu entschlossen haben, über das Zentrum Bayern, Familie und Soziales (ZBFS) eine Zusatzausbildung zu absolvieren. Diese zertifizierten Gesundheitsfachkräfte nennen sich dann Familienhebammen oder Familien-Gesundheits-Kinderkrankenpfleger/innen (FGKiKP) und arbeiten im Auftrag der KoKi in ganz Bayern.

In Ingolstadt gibt es aktuell ausschließlich Familienhebammen, die schwangere Mädchen und Frauen bzw. Mütter und Väter unterstützen, welche sich vor oder nach der Geburt unsicher, überfordert oder gestresst fühlen. Sie helfen mit der neuen herausfordernden Situation besser umgehen zu lernen.

Familienhebammenhilfe kann mit Einverständnis der Eltern entweder in der Schwangerschaft starten oder nach Ablauf der Hebammennachsorge (finanziert über die Krankenkasse). Die Frühe Hilfe der Familienhebammen konzentriert sich i.d.R. auf die ersten zwölf Lebensmonate des Kindes. Die Familienhebammenhilfe erfolgt nach pädagogischer Bedarfsklärung sowie auf Wunsch der (werdenden) Eltern nach Unterstützung. Das Ziel ist das gesunde Aufwachsen von Kindern von Anfang an.

Familienhebammen widmen sich den Belangen des gesamten Familiensystems. Familienhebammen nehmen sich Zeit, die Geburt vorzubereiten und / oder belastende Themen nach der Geburt anzusprechen (z.B. Geburtstrauma, psychische Probleme im Wochenbett, Auffälligkeiten beim Kind). Familienhebammen geben fachliche Anleitung und Informationen zu folgenden Themen:

  • allgemeine und gesundheitliche Entwicklung sowie Pflege des Babys / Kleinkindes
  • Handling des Säuglings / Kleinkinds und Bewältigung des Familienalltags
  • Kindliche Regulation: Schreien, Schlafen, Füttern
  • Stillen und Ernährungsfragen
  • Unfallvermeidung
  • plötzlicher Kindstod
  • Stärkung der Eltern-Kind-Bindung
  • Feinzeichen des Babys / Kleinkindes erkennen und verstehen
  • Bewältigung des Alltags mit zu früh geborenen, chronisch kranken Kindern oder Kindern mit Behinderung

Familienhebammen statten Hausbesuche ab und begleiten bei Bedarf und Wunsch auch wichtige Termine (z.B. Kinderarzt, Klinik, Behörden). Sie helfen bei der Koordinierung von Unterstützungsangeboten im gesundheitlichen und psychosozialen Bereich und unterliegen in allen Bereichen der Schweigepflicht.

Neben dieser aufsuchenden Frühen Hilfe im eigenen Haushalt gibt es zudem eine offene, über die BSFH finanzierte, GFB-Sprechstunde im Zentrum für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt. Psychisch belastete Eltern, die im Rahmen der Mutter-Kind-Einheit stationär behandeln lassen, können diese wertvolle Anleitung kostenfrei nutzen. 

Familienhebammen-Einsätze über die KoKi Ingolstadt:

Wenden sich (werdende) Eltern direkt an KoKi, so nimmt KoKi für die Organisation von Familienhebammen-Einsätzen mit Einverständnis der Anfragenden Kontakt zur Schwangerenberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF e.V.) auf. Die dort als Honorarkräfte angesiedelten Familienhebammen arbeiten für KoKi und übernehmen die BSFH-finanzierten Einsätze. Diese GFB in Form von Familienhebammenhilfe ist einkommensunabhängig und für Betroffene mit Unterstützungsbedarf kostenlos.

Familienhebammen-Einsätze über den SkF e.V. Ingolstadt:

Die Familienhebammen leisten aber auch Familienhebammenhilfe im Auftrag der katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen (SkF e.V.). Diese Einsätze werden über die Sternstunden-Benefizaktion für Schwangere oder Eltern finanziert, die ein bestimmtes Einkommen nicht übersteigen. Detaillierte Infos entnehmen Sie bitte dem Flyer “Familienhebammenhilfe“ des SkF e.V. Ingolstadt.

 

Das Youtube-Video «Fachliche Unterstützung zuhause« (Herausgeber: Land Hessen) gibt Ihnen einen kleinen Einblick in die Arbeit der Familienhebammen.

Wollen Sie mehr über die kostenlose Familienhebammenhilfe erfahren, so vereinbaren Sie bitte einen Beratungstermin mit der KoKi. Wir klären Sie gerne über die Zugangsvoraussetzungen dieser wertvollen Frühe Hilfe und die damit verbundenen organisatorischen Schritte auf.