Gedenkveranstaltungen
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Auf Initiative des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog wird in der Bundesrepublik seit 1996 am Jahrestag der Befreiung des zum Symbol des Nazi-Terrors gewordenen Konzentrationslagers Auschwitz (27. Januar 1945) alljährlich der unzähligen Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Die Stadt Ingolstadt widmet seit 1998 diesem Gedenktag jeweils in Zusammenarbeit mit einer der weiterführenden Schulen der Stadt eine Veranstaltung.
Die Ingolstädter Gymnasien und Realschulen, Berufsschulen, die Berufsoberschule/Fachoberschule sowie die Private Wirtschaftsschule haben seitdem in Zusammenwirken mit dem Kulturamt alljährlich die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Ingolstadt konzipiert und durchgeführt. Dabei wurden mehrfach Zeitzeugen eingeladen, die mit ihren eigenen Erinnerungen in aller Direktheit und Eindringlichkeit das Publikum, das traditionell zum Großteil aus Schülerinnen und Schülern der ausrichtenden Schule besteht, mit erschütternden und schockierenden Details konfrontierten, ebenso intensiv aber für eine Aussöhnung über den Gräbern und eine konstruktive Vergangenheitsbewältigung warben. Auch mit eigens arrangierten Szenen, Musikstücken, Tänzen, Ausstellungen oder Collagen wurden die Gedenkfeiern bisher gestaltet, jedes Mal mittels einer höchst unterschiedlichen Herangehensweise, immer aber ausgesprochen würdig und zutiefst anrührend.
Offizielle Gedenkveranstaltung 2023
Am Freitag, 27. Januar fand die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Ingolstadt für die Opfer des Nationalsozialismus im Musiksaal des Apian-Gymnasiums statt.
Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars „Organisation des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus 2023 am Apian-Gymnasium“ haben sich intensiv mit dem Leben von Betroffenen befasst, die diese Zeit nicht überlebt haben oder schwer an Körper und Seele geschädigt wurden; Menschen, die aus unserer Region stammten, hier gelebt haben oder nach Ingolstadt verschleppt wurden. Die Schüler/-innen wurden unterstützt vom Team des Projekts „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ am Stadtarchiv.
Beim Gedenktag wurden Texte vorgelesen, die das Schicksal der ausgewählten Personen beleuchten. Für diese legten die Schülerinnen und Schüler symbolisch Steine ab, stellvertretend für all die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus. Damit will das P-Seminar Bezug auf den Brauch nehmen, bei Besuchen von jüdischen Friedhöfen an den Gräbern Steine abzulegen. So erweist man den Toten Ehrerbietung. Für viele, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung, ist der Brauch zu einem Ausdruck des Erinnerns geworden.
Ein wichtiges Ziel der Schülerinnen und Schüler ist es darüber hinaus, auf die große Verantwortung zu verweisen, die in der heutigen Zeit aus dem Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus erwächst.
Alle Ingolstädterinnen und Ingolstädter waren zu dieser Feierstunde eingeladen, um gemeinsam mit der Schulfamilie des Apian-Gymnasiums das Schicksal der unzähligen Opfer der NS-Schreckensherrschaft in Deutschland zu würdigen.
Seitens der Stadt wird großer Wert auf die Erarbeitung des Programms durch die Jugendlichen gelegt, denn die Lehren aus der dunklen Vergangenheit müssen die nachkommenden Generationen ziehen, um derart schrecklichen Vergehen und Verfehlungen künftig schon im Ansatz und in aller Deutlichkeit entgegenzutreten.
Der Gedenktag wird in der Regel jedes Jahr am Vormittag des 27. Januar begangen. Sollte das Datum auf ein Wochenende fallen, wird der Termin auf einen naheliegenden Wochentag verschoben.
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85049 Ingolstadt
Reden zur Einheit Deutschlands
2024 fand keine Gedenkveranstaltung zur Einheit Deutschlands statt. Es wird an einer Neukonzeption der Veranstaltungsreihe gearbeitet.
Seit 1997 begeht die Stadt Ingolstadt den Feiertag zur Deutschen Wiedervereinigung mit einem Festakt unter dem Motto „Reden zur Einheit Deutschlands“, abgehalten in der Regel am Vorabend des 3. Oktober.
Seitdem kamen zu diesem Anlass namhafte Persönlichkeiten aus Kultur und Politik nach Ingolstadt, darunter der inzwischen verstorbene polnische Schriftsteller Andrzej Szczypiorski, der Bürgerrechtler Rainer Eppelmann, die Schriftstellerin Daniela Dahn, der Ost-Experte Wolfgang Leonhard, Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl, der Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer oder im Jahr 2009 der Namensgeber der Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit, Joachim Gauck. Sie alle stellten ihre Erinnerungen und Gedanken zum Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten einem gleichermaßen interessierten wie faszinierten Publikum vor.
Mit der Veranstaltung soll an die Wiedervereinigung der 40 Jahre lang getrennten beiden deutschen Staaten erinnert werden, aber auch an die vorangegangene friedliche Revolution von 1989. Der eiserne Vorhang war endgültig und unwiderruflich zerrissen, am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung Deutschlands politisch vollzogen.
Liste der Redner und Interviewpartner zum Tag der Deutschen Einheit
- 1997 Andrzej Szczypiorski
- 1998 Lutz Rathenow
- 1999 Rainer Eppelmann
- 2000 Freya Klier
- 2001 Claus Detjen
- 2002 Matthias Biskupek
- 2003 Daniela Dahn
- 2004 Werner E. Ablaß
- 2005 Wolfgang Leonhard
- 2006 Richard Schröder
- 2007 Helmut Kohl
- 2008 Friedrich Schorlemmer
- 2009 Joachim Gauck
- 2010 Thomas Brussig
- 2011 Lothar de Maizière
- 2012 Dr. Theo Waigel
- 2013 Zoltán Balog
- 2014 Klaus von Dohnanyi
- 2015 Horst Teltschik
- 2016 Gesine Schwan
- 2017 Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm
- 2018 Prof. Dr. Kurt Biedenkopf
- 2019 Dr. Melinda Crane
- 2020 Prof. Dr. Armin Nassehi
- 2021 Wolfgang Bosbach
- 2022 Wolf-Rüdiger Raschke, Bandleader von Karussell, mit anschließendem Konzert
- 2023 Karat - Interview der Berliner Band, mit anschließendem Konzert
- 2024 Keine Veranstaltung
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85049 Ingolstadt
Volkstrauertag - Zentrale Gedenkfeier der Stadt Ingolstadt
Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den „Stillen Tagen“. Seit dem Jahre 1952 wird er zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Der Volkstrauertag mahnt uns alle zu ehrendem Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege, an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, an die Vertriebenen, an die Opfer des DDR-Regimes und der Flucht aus der Heimat.
Die zentrale Gedenkfeier der Stadt Ingolstadt findet an der Mahn- und Gedenkstätte im Luitpoldpark jeweils um 11:00 Uhr statt. In ihrem Mittelpunkt stehen Ansprachen eines Vertreters der Kirchen sowie des Oberbürgermeisters. Ergänzt werden sie durch Textbeiträge von Schülerinnen und Schülern Ingolstädter Schulen und von Kranzniederlegungen. Die Feier wird musikalisch umrahmt und mit der Bayernhymne sowie der Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen.
Neben der zentralen Gedenkfeier lässt die Stadt an allen Kriegerdenkmälern in den Stadtteilen Kränze niederlegen. Die öffentlichen Gebäude werden halbmast beflaggt.
Tag der Menschenrechte
Am 10. Dezember 1948 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Seit diesem wichtigen Ereignis, wird dieser Tag jedes Jahr als „Tag der Menschenrechte“ begangen.
An diesem Tag wird die aktuelle Situation von Menschenrechten weltweit durch Organisationen, wie amnesty international, kritisch betrachtet. Es wird vor allem auf aktuelle Brennpunkte aufmerksam gemacht.
Auch die Ingolstädter Ortsgruppe von amnesty international erinnert jedes Jahr an die Menschenrechtserklärung der UNO.
Bei der Veranstaltung im Theater Ingolstadt wird zu der aktuellen Menschenrechtssituation Stellung genommen.
Mit Gastredner Kai Strittmatter, Buchautor und Journalist
Nachdem der „Tag der Menschenrechte“ im Foyer des Stadttheaters Ingolstadt 2021 aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, fand die Veranstaltung in diesem Jahr am 4. Dezember wieder wie gewohnt statt. Die feierliche Eröffnung um 10.30 Uhr erfolgte durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf, sowie Stadttheaterintendant Knut Weber und Gudrun Rihl von ... mehrWeitere Informationen erhalten Sie unter: www.ai-ingolstadt.de