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18.03.2022

Kein Mensch soll benachteiligt sein

Sprecherinnen gegen Rassismus und Diskriminierung

Drei Mitglieder des Ingolstädter Migrationsrats, Silvia Iriarte-von Huth, Cristina Lozano-Gomez und Olga Atmatzidi, haben sich zu „Sprecherinnen gegen Rassismus“ ausbilden lassen.

Die einjährige Schulung wurde erstmals vom Landesverband der Integrationsbeiräte AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten und Integrationsbeiräte Bayern) im Rahmen des Projektes „Aktivierende Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“ angeboten. Damit soll bayernweit wirksamer gegen Diskriminierung vorgegangen werden.

Bei der Schulung setzten sich die insgesamt 28 Teilnehmer/-innen aus verschiedenen bayerischen Integrationsbeiräten setzten sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung auseinander und suchten gemeinsam nach Wegen, um das Thema offen anzusprechen. Weitere Schulungsinhalte waren unter anderem Argumentationstraining, Strategie- und Kampagnenentwicklung sowie Kampagnenumsetzung.

Die Schulungsreihe mit den drei Schulungs-Modulen „Aussprechen“, „Ansprechen“, „Mitsprechen“ umfasste insgesamt zwölf Schulungstermine.

AGABY verfolgt mit dieser Schulung das Ziel für betroffene Bürgerinnen und Bürger ein flächendeckendes Netzwerk als Anlaufstellen zu schaffen. Strukturelle Herangehensweisen in der Antidiskriminierungsarbeit sollen verändert und die von Rassismus betroffenen Personen sollen aktiv in die Gestaltung einbezogen werden und zum Engagement gegen Diskriminierung aufrufen.

Der gesamte Ingolstädter Migrationsrat ist sehr stolz auf die drei Teilnehmerinnen und bedankt sich ganz herzlich für deren Engagement in diesem Thema. Die Integrationsbeauftragte und Vorsitzende des Migrationsrates, Ingrid Gumplinger, findet es sehr bemerkenswert, dass gleich drei Mitglieder ehrenamtlich an diesem zeitintensiven Seminar teilgenommen haben. „Dies spricht eindeutig für das große Engagement des gesamten Gremiums für dieses so wichtige Thema auch in unserer Stadt“, so die Vorsitzende.

Der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf bedankt sich bei den drei Sprecherinnen und würdigt deren Engagement. Er bekräftigt, wie wichtig es sei, dass sich die gesamte Ingolstädter Bevölkerung gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt, auch Menschen, die aus eigener Erfahrung wüssten, was es für einen persönlich bedeutet, ausgegrenzt oder diskriminiert zu werden. Der eindringliche Wunsch des Oberbürgermeisters: „Die ganze Stadt muss zusammenstehen und ein Zeichen setzen gegen Rassismus und Diskriminierung. Hinsehen statt wegsehen, das ist der erste, wichtigste Schritt.“

Iriarte von Huth meint dazu: „Mich freut es sehr, Teil dieses Projektes von AGABY zu sein. Durch den Dialog mit anderen bayerischen Städten, wurde mir sehr bewusst, dass eine Anlaufstelle gegen Diskriminierung in Ingolstadt wichtiger ist denn je. Eine Stelle, wo jede Art von Diskriminierung behandelt und ernst genommen wird.“

Die Meinung von Lozano-Gomez ist ebenfalls ganz klar: „Kein Mensch sollte benachteiligt werden. Ich bin für den Aufbau eines Antidiskriminierungsnetzwerks mit allen Ingolstädtern, die sich in der Bekämpfung von Diskriminierungen mit Fokus auf die Bereiche Bildung, Arbeit und den kommunalen Raum engagieren möchten.“

„Diskriminierung ist ein sehr heikles Thema, bei dem es wichtig ist, Grenzen und Respekt zu verstehen und zu setzen. Dies ist ein wechselseitiger Prozess und soll für alle Beteiligten eine Selbstverständlichkeit darstellen“, so Olga Athmazidi.