Christoph Scheiner (geb. 1573 in Wald bei Mindelheim, gest. 1650 in Neiße).
Er war von 1610 bis 1616 Professor der Mathematik an der Universität Ingolstadt, an der er bereits studiert hatte.
Scheiner hatte, assistiert von Johann Baptist Cysat, im März 1611 vom Turm der Kreuzkirche aus die Sonnenflecken beobachtet.
Es kam zum Prioritätsstreit zwischen Scheiner und Galilei, der die Entdeckung der Sonnenflecken für sich (August 1610) in Anspruch nahm, ohne daß wohl beide die bereits im Juli 1611 in Wittenberg erschiene Schrift von Johannes Fabricius kannten.
Scheiner baute selbst ein astronomisches Fernrohr, schliff eigenhändig Linsen für seine Fernrohre, erfand 1603 den Pantographen (Storchschnabel) und entwickelte astronomische Geräte wie Helioskop und Helitrop.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten über Fragen der Astronomie und Optik und über das menschliche Auge, genossen höchstes Ansehen.
Sein Hauptwerk über die Sonnenflecken erschien 1630.
Johann Baptist Cysat, geboren 1787 in Luzern, hatte ab 1611 in Ingolstadt bei Christoph Scheiner studiert und diesem als Mitarbeiter bei der Beobachtung der Sonnenflecken assistiert.
Er beschrieb erstmals den Orionnebel, den Neuen Stern von 1604 und in einer Mongraphie den Kometen von 1618.
1624 bis 1627 war er Rektor in Luzern, 1631 in Innsbruck, dann kurz in Eichstätt und dann wieder in Luzern bis zu seinem Tod 1657.