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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 18
Bilder von Jesuiten im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Hl. Franz Xaver

Franz Xaver. Foto: Stadtarchiv Ingolstadt
Bild Mitte 18. Jahrhundert,
Foto: Stadtarchiv Ingolstadt.

Der Hl. Franz Xaver (1506-1552) war der Begründer der jesuitischen Mission. Unter dem Begriff der Inkulturation, dem bewussten Eingehen auf Sprache und Brauchtum, wirkte er wegweisend. Das Jacob Zeiller zugeschriebene Bild stellt ihn in seiner Bedeutung als Fernostmissionar dar. In Ingolstadt trug das Seminarium Francisci Xaverii et Sancti Hieronymi seinen Namen.

 

Hl. Franz v. Borgia

Bild ca. 1730, Foto: Kurt Scheuerer
Franz von Borgia. Foto: Kurt Scheuerer

Der Hl. Franz von Borgia, ursprünglich spanischer Herzog, trat nach dem Tode seiner Gemahlin 1546 dem Jesuitenorden bei und wurde später in Nachfolge des hl. Ignatius von Loyola Ordensgeneral in Rom. Die Darstellung der Monstranz verweist auf seine tiefe Verehrung der Eucharistie, der Totenkopf mit Krone ist Zeichen seines Verzichts auf Rang und Besitz. Um 1570 gelangte durch seine Vermittlung eine der 7 Kopien des Maria-Schnee-Bildes in St. Maria Maggiore in Rom an das Jesuitenkolleg in Ingolstadt. Aufgrund der Visionen Pater Rems vor diesem Marienbild im Jahre 1604 erhielt das bis in unsere Tage hochverehrte Bild den Namen Dreimal Wunderbare Mutter.

 

 
Ignatius von Loyola. Foto: Kurt Scheuerer

Ignatius von Loyola (1491-1556)

Der hl. Ignatius ist der Gründer des Jesuitenordens und wurde 1541 dessen erster Generaloberer.
Noch zu seinen Lebzeiten ließen sich die Jesuiten auf Betreiben des bayerischen Herzogs 1549 in Ingolstadt nieder.
Wegen nicht erfüllter Zusicherungen des bayerischen Herzogs berief Ignatius 1552 die Jesuiten wieder ab, sandte aber 1556 auf Bitten des Herzogs wieder Jesuiten mit einer ausführlichen Instruktion nach Ingolstadt.

 

 

Jesuitenportraits aus der ehemaligen Bibliothek des Jesuitenkollegs (17.Jahrhundert)

Während die Knoeringsche Universitätsbibliothek, die sich an der Stelle der Kreuzkirche der Jesuiten befunden hatte, in die Hohe Schule verlegt werden musste, als 1587-1589 die Kirche errichtet wurde, entstand eine eigene Jesuitenbibliothek im Anschluss an die Kreuzkirche nach Westen. Nach Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 wurde im ehemaligen Gymnasium der Jesuiten im Haupttrakt (heute Canisiuskonvikt) die vereinigte Universitäts- und Jesuitenbibliothek eingerichtet, die dort bis zur Verlegung der Universität nach Landshut im Jahre 1800 verblieb.

Eine Beschreibung der Ingolstädter Jesuitenbibliothek findet sich in den 1776 in Hannover nochmals aufgelegten Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, von Johann Georg Keysler. Die Reisen hatten bereits um 1730 stattgefunden, für Ingolstadt dürfte auf den Stand von ca. 1731 Bezug genommen sein.
"Die Jesuiten haben eine besondere Akademie allhier, und daher erstrecket sich ihre Anzahl an Patribus oder Priestern (deren betständig vier und zwanzig sind), Fratibus, Professoribus und anderen Lehrmeistern insgemein über hundert und fünfzig. Ihre Bibliothek ist vom Appiano Mathematico gestiftet, hat achzig Schritte in der Länge, gute Bildhauerarbeit in Eichenholze, die Decke mit den Portraiten Bellarmins und verschiedener anderer berühmten Jesuiten geziert, in der Höhe umgiebt sie eine Galerie, und überhaupt verdient sie in Augenschein genommen zu werden. Von der selben hängen die Bildnisse vieler Jesuiten in der Kleidung von chinesischen Mandarinen und in anderen Trachten, welche sie in auswärtigen Ländern als Missionarien getragen haben."

 

Georg Stengel. Foto: Kurt Scheuerer

Georg Stengel (1585-1651)

Georg Stengel lehrte zeitweise in Ingolstadt Theologie, wo er auch Rektor war, betreute den Nachlass des bedeutenden in Ingolstadt 1625 verstorbenen Theologen Jacob Gretsers und schrieb selbst viele theologische und religiöse Werke.

 

Franz Coster. Foto: Kurt Scheuerer

 

 

 

Franz Coster (1532-1619)

Franz Coster zählte zu den Erneuerern religiösen Lebens
vor allem durch die Gründung vieler marianischer Kongregationen, u.a. in Brüssel und in Köln.

 

 

 
Matteo Ricci. Foto: Kurt Scheuerer

Matteo Ricci (1552-1610)

Matteo Ricci gilt als der Begründer der modernen Chinamission, deren Oberer er seit 1597 war. Er wollte zunächst die gebildeten Klassen durch Vermittlung der westlichen Wissenschaft und weitgehendes Eingehen auf die vorgefundenen Werte gewinnen. Das auffällige Herausstellen der Missionare des Fernen Ostens im Ingolstädter Jesuitenkolleg zeigt den Stellenwert, den man in Ingolstadt als dem Studienort der Oberdeutschen Provinz diesem Wirkungsfeld beimaß. Das Verbot der fernöstlichen Riten durch Rom von 1704 sollte sich als verhängnisvoll erweisen.

 

Alessandro Valignano. Foto: Kurt Scheuerer

Alessandro Valignano (1539-1606)

Alessandro Valignano war nach Franz Xaver der bedeutendste Organisator der asiatischen Missionen im 16. Jahrhundert.
Er kam 1574 als Visitator nach Indien, war dort zeitweise auch Provinzial.

 

 

Dr. Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
Fotos: Kurt Scheuerer

 


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