- Köschings reicher historischer Boden
- Kösching, Landkreis Eichstätt
- Die Ausgrabungen in der Ottstraße haben erneut in beeindruckender Weise gezeigt, wie reich an Geschichtsdokumenten der Boden ist, auf dem der Ortskern von Kösching heute steht.
Unter dem einstigen Wohnhaus des verdienten Köschinger Geschichtsforschers Ferdinand Ott konnten zwei römische Brunnen und mehrere Abfallgruben sowie ein mittelalterliches Töpferareal mit zwei Brennöfen und mehreren wohl zugehörigen Gruben durch die Ingolstädter Grabungsfirma Pro Arch im Auftrag des Stadtmuseums untersucht werden.
Das war nicht zuletzt Dank der Unterstützung des Grundbesitzers, Herrn Licklederer, und des Archäologischen Heimatpflegers von Kösching, Herrn Kürzinger möglich.
- Die römischen Befunde könnten zu einem gewerblich genutzten Teil des Lagerdorfes gehört haben, das das nahegelegene Kastell Germanicum an allen vier Seiten umgab.
- Im Mittelalter wurde der Nordhang zwischen Pfarrkirche und Köschinger Bach erneut gewerblich genutzt, wie die Töpferöfen zeigen.
Ihr reiches Fundmaterial, bestehend vor allem aus formschönen Töpfen und zahlreichen Ofenkacheln, meist mit vierkantiger Mündung, datiert in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Da Funde des frühen und hohen Mittelalters fehlen, verdeutlichen die Grabungen in der Ottstraße das rasche Aufblühen der heutigen Marktsiedlung im Spätmittelalter.
Damals war der ältere, bajuwarische Ortsteil am Eixelberg außerhalb des heutigen Ortskerns im Niedergang begriffen.
- Die Geschichte eines Ortes kann nur zuverlässig und vollständig geschrieben werden, wenn neben den Schriftquellen auch Bodenfunde aus dem Ortskern selbst und zudem aus seiner Umgebung berücksichtigt werden.
Im Zusammmenhang mit den anderen archäologischen Untersuchungen in Kösching stellen die Grabungen in der Ottstraße trotz ihrer geringen räumlichen Ausdehnung ein wichtiges Geschichtsdokument des alten Marktes Kösching dar.
- Siehe auch:
- Kösching: römische Kaiserzeit - 1000 Jahre Geschichte am Eixelberg
- Kösching - Dorado der Altertumsforschung
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Text: Gerd Riedel - - Foto und Herstellung: G. Welker - - HTML-Satz K. Scheuerer
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