- 1000 Jahre Geschichte am Eixelberg
- Kösching, Landkreis Eichstätt
- Die Pfarrkirche von Kösching erhebt sich heute genau dort, wo in römischer Zeit das Stabsgebäude eines Kastells stand.
Der Ort ging dennoch nicht direkt aus der antiken Siedlung hervor.
Schriftzeugnisse und Bodenfunde berichten gemeinsam davon, wie die Befestigung der Römer zu einem bayerischen Marktort wurde.
- Die ersten Bayern übernahmen nicht die Wohnstätten der Römer.
Sie siedelten am anderen Ufer des Köschinger Baches.
Bislang war aber unbekannt, wo das älteste Kösching genau stand.
Der neue archäologische Heimatpfleger, Herr Richard Kürzinger, las am Südhang des Eixelberges einige interessante Gefäßscherben auf.
Eine Grabung sollte Klarheit bringen, denn in unmittelbarer Nachbarschaft der Fundstelle war in den 70er Jahren der älteste Bajuwarenfriedhof Köschings aus dem 6./7. Jahrhundert überbaut worden.
- Die Verfärbungen zahlreicher Gruben sowie Spuren von Holzpfosten und Öfen zeigten eine lange, intensive Bebauung des Geländes.
Die Funde belegten, dass hier bis ins 15. Jahrhundert ein Dorf gestanden hatte.
Es bestand schon in der Zeit des benachbarten Bajuwarenfriedhofs - das älteste Kösching war entdeckt.
Eine Überraschung kam hinzu.
Einige Funde, darunter eine bronzene Gewandschließe und zwei Schalen, reichen bis ins 4. und 5. Jahrhundert zurück.
Nach dem Abzug des römischen Militärs im 3. Jahrhundert hatten sich die Germanen schnell in der Nachbarschaft des alten Kastells Germanicum angesiedelt.
Das verlassene Kastellgelände wurde aber erst tausend Jahre später wieder zum Ortszentrum.
Gerd Riedel, 1999
- Siehe auch:
- Lage des Kastells Germanicum
- Funde des Kastells Germanicum
- Bauinschrift des Kastells Germanicum
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Text und Gestaltung G. Riedel, K.H. Rieder, A. Wegener-Hüssen, J. Weinig - Foto/Scanvorlage G. Welker - HTML-Satz K. Scheuerer
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