- 1583 wurde Ernst von Bayern, ein Onkel Maximilians, zum Erzbischof von Köln gewählt.
Nach zwei gescheiterten Kandidaturen 1567 und 1577 war er damit einer der drei einflußreichen geistlichen Kurfürsten des Reiches geworden.
Da er außerdem noch die Bischofsstühle von Freising, Hildesheim, Lüttich und Münster besteigen und die in Personalunion verbundenen Fürstabteien Stablo und Malmedy erringen konnte, vereinigte er in seiner Hand eine erstaunliche Machtfülle.
- Bereits 1579 war es gelungen, den erst drei Jahre alten Philipp Wilhelm, einen Bruder Maximilians, auf den Bischofsstuhl von Regensburg zu erheben.
1596 wurde er von Papst Klemens VIII. zum Kardinal kreiert, doch bereits 1598 starb er im Alter von 22 Jahren.
- Noch zu Lebzeiten Kurfürst Ernsts konnte seinem Neffen Ferdinand, einem anderen Bruder Maximilians, auf dem Weg über Koadjutorien (Stellvertretungen) die Nachfolge in den meisten seiner Länder geebnet werden.
Lediglich in Freising gelang dies nicht.
Darüber hinaus wurde er auch zum Fürstpropst von Berchtesgaden gewählt.
Nach Ernsts Tod 1612 kam er ungehindert in den Besitz von dessen geistlichen Fürstentümern und gewann später noch Paderborn hinzu.
- 1625 gelangte Franz Wilhelm von Wartenberg, Maximilians Vetter aus einer unebenbürtigen Verbindung, auf den Bischofsstuhl von Osnabrück.
Wenige Jahre später wurde er auch Bischof von Minden und Verden sowie Apostolischer Vikar für das Erzbistum Bremen.
Infolge des Westfälischen Friedens verlor er jedoch Minden und Verden, konnte aber Osnabrück behalten und wurde 1649 noch auf den Bischofsstuhl von Regensburg gewählt.
1660 wurde er von Papst Alexander VII. zum Kardinal erhoben.
Im Jahr darauf starb er.
- Auf dem Weg über Koadjutorien verfuhr man auch 1650 beim Tod Kurfürst Ferdinands.
Sein Neffe Maximilian Heinrich konnte ihm in allen Besitztümern außer in Münster und Paderborn nachfolgen.
- Doch nicht in allen Bistümern war man erfolgreich.
1597 mußte sich Ferdinand, der spätere Kölner Kurfürst, in Passau seinem habsburgischen Gegenkandidaten, dem zwölfjährigen Erzherzog Leopold, geschlagen geben.
Die Wittelsbacher Sekundogenitur in Köln bestand bis 1761 ohne Unterbrechung 178 Jahre lang.
- Text: Edmund Hausfelder, 2001
- Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
- Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt
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