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Maximilian I. von Bayern - 1573-1651
Der Kunstmäzen Maximilian

Maximilian als Sammler und Auftraggeber für Kunst

»Weil ein ding, wan es ein jeder hat, nit mer seltzam«

Kunstsinn entwickelte Maximilian schon in seiner Studienzeit in Ingolstadt. Für die Einrichtung des Studierstübchens hatte er sich Gemälde von den Eltern erbeten, den Garten zierten zwölf Kaiserstatuen aus Marmor.
Obwohl selbst des Orgelspiels fähig, galt ihm - im Gegensatz zu seinem Vater - die Musik wenig und wurde kaum gefördert.
Teppichwirkerei, Malerei und Bronzearbeiten fanden dagegen sein großes Interesse, ebenso das Goldschmiedehandwerk. Dabei war er sehr kritisch, anspruchsvoll und wählerisch, so daß sein Kunstagent, Philipp Hainhofer, es oft schwer hatte. Den Künstlern bei Hofe, Peter Candid, Friedrich Sustris, Hubert Gerhard, Hans Krumper, Christoph Angermair, Adrian de Vries und Georg Petel erläuterte Maximilian detailliert seine Vorstellungen und verlangte bei Mißfallen Änderungen.

Die Erweiterung und Vollendung der Residenz in München erfolgte unter ihm mit dem Brunnenhof, Kaiserbau und drei Gärten. Der schon genannte Hainhofer beschrieb mit Kennerblick und Bewunderung das Mobiliar, die Ausschmückung und den in kostbaren Behältnissen gefaßten Reliquienreichtum in den Kapellen in der Residenz.

Von seiner religiösen Überzeugung angetrieben, förderte Maximilian auch den Bau von Jesuitenkollegien in finanzieller und ideeller Hinsicht, vor allem in Burghausen, Mindelheim und Altötting. Auch in Landshut und Straubing konnten sich die Jesuiten endgültig etablieren.
In Neuburg zogen sie nach der Heirat von Maximilians Schwester Magdalena mit Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm, der katholisch geworden war, zunächst in die ehemalige Schule der Protestanten, bekamen aber 1618 ihr eigenes Kolleg.
In Amberg, Landsberg und Kaufbeuren ließen sie sich ebenfalls nieder. Überall erfolgten dort Neu- bzw. An- oder Umbauten, so daß oft von "Jesuitenarchitektur oder -stil" gesprochen wird.

Bronzebüste Maximilians
Zu den vielen Bronzewerken, die Maximilian in Auftrag gab und die sich erhalten haben, zählen in München auch die Madonna auf der Mariensäule und das Grabmal Ludwigs des Bayern in der Liebfrauenkirche.
Von den 30 lebensgroßen Statuen antiker Imperatoren waren 29 für den Guß der Bavaria eingeschmolzen worden.

Von Bedeutung war auch Maximilians Vorliebe für altdeutsche Malerei. Seine Sammlung von Dürer-Werken suchte ihresgleichen.

 

Text: Doris Wittmann, 2001
Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt



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