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- Die Wissenschaft galt bis ins 16. Jahrhundert als „Magd der Theologie“. Mittels alter und neuer Erkenntnisse sollten kirchliche Dogmen bewiesen werden. Dieses Lehrprinzip heißt „Scholastik“.
- Der kirchliche Charakter der Wissenschaft und das Selbstverständnis der Universitätsangehörigen spiegeln sich in Lebensweise und Tracht der Magister und Scholaren. Die Professoren trugen Talare und Barette, die - wie geistliche Amtstrachten - Hierarchien durch Farben und Insignien sichtbar machten.
- Rektoren und Dekane durften Szepter und Siegel führen. Diese Insignien galten als Sinnbilder höchster Gewalt. Siegel- und Wappenmotive sind bis heute die Patrona Bavariae sowie ein geschlossenes und ein aufgeschlagenes Buch. Die Bücher symbolisieren die Bildung. Den Rektor erkannte man an seiner Pelzstola, dem „caputium rectoris“. Erst seit dem 19. Jahrhundert trägt er stattdessen die Rektorkette.
- Doktoren waren scharlachrote, Magistern braune und Bakkalaren schwarze Barette vorgeschrieben. Der goldene Doktorring stellte die doctores dem niederen Adel gleich.
- Die Verleihung des Doktorrings zur Promotion war eine sehr kurzfristige: Der Dekan zog ihn dem Promovenden sofort wieder vom Finger.
- Professoren, Doktoren und Lizentiaten, die Räte in München waren, und deren Familienangehörige durften Ketten und Ringe tragen.
- Das cingulum, das ist ein Gürtel, den die juristischen Promovenden erhielten, symbolisiert deren Erhebung in den Ritterstand.
- Adeligen und Jura-Studenten ab dem dritten Studienjahr war ein Zierdegen erlaubt.
- Die strengen Kleiderordnungen ließen sich - vor allem bei den adeligen Studenten - nicht durchsetzen. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts kleideten sie sich trotz wiederholter Verbote nach den neuesten Moden. Halskrausen, geschlitzte Röcke, Pluderhosen sind äußere Merkmale zunehmender Verweltlichung.
- Rundgang durch die Ausstellung (Tafeltexte)
- Siehe auch:
- Impressum - - - Nachricht an den Gestalter der Seiten: Kurt Scheuerer
- Sonderausstellungen im Stadtmuseum Ingolstadt - - - Wissensspeicher Ingolstadt
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