Max Schott (1856-1934)
- königlicher Obermusikmeister
- beim 10. Infanterieregiment „Prinz Ludwig" in Ingolstadt
Richard-Wagner-Abemd 1913
- Bei einem Eintritt von 70 Pfennig bot „der unter den bayerischen Militärkapellmeistern als Wagner Interpret bestens bekannte königliche Musikmeister Max Schott im Schäffbräukellersaal ein exquisites Programm".
Lauschen wir nun den Worten des damaligen Kritikers der Ingolstädter Zeitung vom 5. März 1913 und versuchen dabei, die herrliche Musik von Richard Wagner, dargeboten von Max Schott und seinem Orchester, in uns aufzunehmen:
- „Ehret eure deutschen Meister", diese Worte aus dem Schlussteil der Meistersinger hat sich Herr Obermusikmeister mit seiner 10er Kapelle von jeher zum Motto genommen, speziell in der Pflege Wagnerscher Musik und besserer Konzertmusik überhaupt...
Auch Ingolstadts musikliebende Bevölkerung hatte sich dieses Motto zur Richtschnur genommen und erschien gestern äußerst zahlreich zu diesem Wagner Abend. Das aus neun Nummern bestehende Programm, eine Blütenlese aus des Meisters Tonschöpfungen, ließ schon in seiner Zusammensetzung hohen musikalischen Genuss erwarten.
Die brillante Durchführung desselben durch Obermusikmeister Schott und seiner Kapelle, die die Aufmerksamkeit und das Interesse des so zahlreichen Publikums stets zu fesseln vermochte, war neuerdings ein Beweis dafür, was unsere 10er Kapelle tatsächlich im musikalischen Leben der Stadt bedeutet.
Der Dirigent und sein Musikkorps übertrafen sich gestern wieder selbst; jede Nummer war eine Meisterleistung in plastischer Herausarbeitung der Motive, seelenvollem Vortrag und großzügiger Auffassung und erntete deshalb wahre Beifallssalven.
Diese galten in erster Linie dem so geliebten genialen Dirigenten, der wieder in bewundernswerter Ruhe und Sicherheit die brausenden Tonmassen zu beherrschen wusste, hier mit impulsiver Energie die volle Wucht und Kraft aus einem Tonkörper herausholend, dort zarte und duftige Stellen zu intimster ergreifendster Wirkung bringend.
Volles Lob und Anerkennung verdient aber auch das wohlgeschulte und in allen Stimmen gut besetzte Orchester, das den Intentionen seines Dirigenten stets mit hohem Verständnis zu folgen wusste, selbst gepackt von der hohen Aufgabe, die es an diesem Abend zu erledigen hatte...Für alle Stimmen, Streicher und Bläser ist das ein neuer evidenter Beweis für die hohe Leistungsfähigkeit unserer 10er Kapelle:
Eine Aufführung allein, wie gestern, stellt sie unter die ersten Militärkapellen Bayern..."
- Josef Würdinger, Ingolstadt, im September 2005
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