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- Die romanisierte Provinzbevölkerung bewahrt in ihrer Gebrauchskeramik bestimmtes keltisches Formengut und bildet daneben neue rätische Sonderformen wie die Henkeldellenbecher, die aber durchaus im Rahmen der römischen Keramikfaktur und Keramiktechnik bleiben und auf der schnelllaufenden Töpferscheibe hergestellt sind.
- Rätisches Bauerngeschirr ist demgegenüber meist von freier Hand geformt und besitzt einen eigenartigen, derb-plastischen Reiz.
- Das Rätische Bauerngeschirr ähnelt der handgemachten römerzeitlichen Germanen-Keramik, die offenbar aus Siedlungen stammt, die auf friedliche Weise der römischen Gutswirtschaft integriert sind.
Diese vielleicht dem Stamm der Hermunduren zuzurechnenden Germanenfunde können zugleich zur Völkerwanderungszeit und zum Frühen Mittelalter überleiten und im Sinn bevölkerungsgeschichtlicher Kontinuität zu werten sein.
- Dr. Rudolf Albert Maier, alter Tafeltext um 1980 im Stadtmuseum Ingolstadt
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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