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- Die Entdeckung von Depots mit Wagen- und Pferdegeschirrteilen aus Bronze gelang auf dem großen Gräberfeld bei Zuchering und nahe Münchsmünster.
Sie dürften zur Grabausstattung ranghoher Verstorbener gehören, die räumlich getrennt von den Depots bestattet worden waren.
- Der Wagen von Münchsmünster, der zur Gruppe Hart a. d. Alz (12. Jahrhundert v.Chr.) gehört,
wurde nicht erst für die Bestattung angefertigt, wie deutliche Abnutzungsspuren an den Bronzen zeigen.
Obwohl eher primitiv wirkend, war er kein Alltagskarren für den Transport von Lasten.
Mit technischen Neuerungen, z.B. dem Speichenrad, stellte er für die damalige Zeit eine fortschrittliche, allerdings nicht alltagstaugliche "Nobelkarosse" dar.
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- Ein Gespann mit zwei Pferden zumal mit dem Wasservogel als religiösem Symbolgut war ein seltenes und hochrangiges Statussymbol,
ein Indikator für Macht, Wohlstand und höchsten gesellschaftlichen Stand des Verstorbenen.
- Der Besitzer des Wagens gründete seine Stellung auf die günstige Lage auf dem Südufer der Donau an einem der bedeutendsten Handelswege der Vorgeschichte.
Vielleicht wurde hier ein Übergang über den Fluss kontrolliert, auf dem man aus dem Alpenvorland nach Norden gelangen konnte.
- Dr. Gerd Riedel, Text im Stadtmuseum Ingolstadt 2006
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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