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Rekonstruktion des Gespanns von Münchsmünster
- Die Rekonstruktion war schwierig.
Wagen, Pferdegeschirr und weitere Beigaben lagen mit dem Leichnam auf dem Scheiterhaufen.
Nur die bronzenen Bestandteile des Wagens und des zierlichen Pferdegeschirrs sind erhalten.
Ohne Fundzusammenhang, teils vom Feuer verformt, wurden sie im Boden deponiert.
- Vom Wagen lagen nur Beschläge des Kastens und wenige Konstruktionsteile vom Unterbau vor.
Den Rädern ließ sich kein Element zuordnen.
In der Rekonstruktion wurden die ursprünglich aus Holz bestehenden Wagenteile mit möglichst einfachen Lösungen umgesetzt.
Am wahrscheinlichsten erschien eine Anspannung mit Deichsel und Doppeljoch.
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- Aus praktischen Gründen entschied man sich für die Lenkbarkeit (einfache Schlittenkonstruktion).
Um nicht zu sehr zu spekulieren, wurde auf die Ausschmückung des Wagens mit Stoffen, Leder, Fasern, Federn usw. verzichtet.
Weiterhin orientiert sich die Rekonstruktion des Wagens an Abnutzungsspuren an den Originalfunden, Einzelfunden von Bronzerädern, kleinen Kultwagen, bildlichen Darstellungen aus anderen Kulturkreisen und an Wagen der Eisenzeit.
- Der erste Nachbau eines Prunk- oder Zeremonialwagens der Urnenfelderzeit in Originalgröße wurde nach fachlichen Vorgaben von der Fa. Hofmann Modellbau in Ingolstadt angefertigt.
- Dr. Gerd Riedel, Text im Stadtmuseum Ingolstadt 2006
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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