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Münzen in Ingolstadt und der Region
Hellerfunde in der Region

 
Foto: Kurt Scheuerer
Hellerfunde in der Region Ingolstadt

Was sagen uns die Hellerfunde in der Region zum Münzenumlauf im späten Mittelalter?

Heute träumt mancher vom Lotto-Jackpot, vom Traumgewinn, vom mühelosen Einstieg in ein finanziell sorgenfreies Leben. Noch vor einem Jahrhundert jedoch war es der "Schatz", den man insgeheim zu bergen hoffte, Goldstücke, welche seit Generationen in der Erde schlummerten und nur noch auf den glücklichen Finder warteten. An manchen verborgenen Orten, tief in der Finsternis des Waldes, so erzählte man sich, sömmert ein Schatz in dunklen Neumondnächten. Ein schwaches Flackern könnte man in einer einzigen Nacht des Jahres durch die Bäume schimmern sehen. Dann könnte man dort nachgraben und in der Tiefe eine Schatzkiste entdecken und sie heben. Würde man aber nur ein einziges Wort dabei sprechen, so führe der Schatz mit einem Donnerschlag wieder in die Erde zurück und er wäre für immer verschwunden. So, erzählt die Sage, sei es vor hundert Jahren zwei Männern aus Wellheim ergangen, oben im Wald bei der vergangenen Burg.
Tatsächlich werden heutzutage bei den zahlreichen Bauvorhaben gerade in der Region zwischen Donau und Altmühl von den Archäologen immer wieder mal historisch wertvolle Befunde ergraben. Man freut sich über neue Erkenntnisse zur Lebensweise früherer Bevölkerungsgruppen, jedoch finanziell Wertvolles tritt dabei selten auf. Nur gelegentlich bringt der Zufall einen umfangreicheren Hort zu Tage, welcher vor Jahrhunderten wohl in Kriegsgefahr verborgen und nicht mehr gehoben wurde.
Da stößt doch der neunjährige Heinzi in Größdorf bei einem Spaziergang mit dem Vater einen größeren Stein beiseite und findet dabei verstreut im Aushubmaterial eines Neubaus etwa tausend Heller, kleine dünne Silberscheibchen von der Größe eines Fünf-Cent-Stückes. Jahrzehnte später konnte er durch geschicktes Verhandeln mit dem Finder etwa hundert ebensolcher Heller aus einem Neufund dem örtlich zuständigen Urdonautalmuseum in Wellheim vermitteln.
Meist findet man Münzhorte bei Baumaßnahmen, wie 1936 beim Flugplatzbau in Manching oder auch beim Ackern, wie 1924 in Westenhausen. In Altmannstein baute man 1928 einen Stall um und fand an die 3000 Heller. Von der gerade dort in der Wirtschaft feiernden Hochzeitsgesellschaft nahm sich dann jeder einige Erinnerungsstücke mit.
Immer wieder wurden solche Funde ohne vorherige wissenschaftliche Auswertung in alle Winde zerstreut, manchmal auch einfach eingeschmolzen und zum Metallwert verkauft, wie es 1716 beim Kirchenbau in Biesenhard geschah, wo die neun Pfund Silber dann für die Ausstattung der Kirche verwendet wurden. Gelegentlich aber können die Fundmünzen vollständig von einem Museum angekauft werden, wie beim Fund von Meilenhofen, dessen 6000 Heller sich nun in Nürnberg befinden.
Auch beim Fund anlässlich der Sanierung der Burg Dollnstein 2008 sind die Münzen im Burgmuseum zur Ausstellung gekommen, nachdem man sie einer ordentlichen Auswertung unterzogen hatte. Es handelte sich hier um einen Krug mit Silbermünzen, Hellern und zeitgleichen Stücken anderer Herkunft.
Ein umfangreicher Hort von etwa 4000 Münzen wurde 1908 in Buxheim gefunden.

Text und Foto: Kurt Scheuerer


 
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