- Die Verträge von 1395 und 1406 schufen mit dem Schwarzpfennig ein bayerisch-österreichisches Währungsgebiet, welches etwa 100 Jahre bestand und in der »Schinderlingszeit« eine gemeinsame Währungskrise erlebte.
- Zunehmend liefen aber auch die ausländischen Gold- und Silbermünzen um.
- Gegen Ende des 15. Jhs entstand allmählich ein gegliedertes, neuzeitliches Münzsystem, welches 1506 auch in Bayern die mittelalterliche Pfennigwährung ablöste.
Goldmünzen
- Dieses bahnte sich im 13. Jh. mit dem wieder auflebenden Mittelmeerhandel an, als Venedig 1202 eine größere Silbermünze in byzantinischem Stil, den Grosso, prägte.
- Die reichen norditalienischen Handelsstädte Genua und Florenz schufen 1252 eine Goldmünze zu 3,5 g (Genovino und Florenus). Die Republik Venedig prägte ab 1284 in byzantinischem Stil die Zechine bis 1797 in unveränderter Ausführung.
- Mit dem florentiner Handel entlang der Rhône und des Rheins verbreiteten sich die Goldmünzen und wurden dort von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jhs mit eigenem Münzbild zur Haupthandelsmünze, dem Rheinischen Goldgulden.
- Ab 1325 wurde auch in Böhmen und Ungarn im florentiner Stil gemünzt, wobei die Linie Augsburg-Ingolstadt-Regensburg in etwa die Umlaufgrenze zwischen dem rheinischen und dem ungarischen Goldgulden darstellte.
- Beide waren die Münzen des großen Handels, und auch die Rechnungseinheit, auf die man sich bezog, selbst wenn man mit Pfennigen bezahlte.
Silbermünzen
- Die oberitalienischen Grossi erfuhren eine ähnliche Ausbreitung: in Frankreich erlangte der ab 1266 ausgebrachte Denarius grossus turnosus (aus Tours) im 13. Jh. die Vormachtstellung; im Rheinland wurde er als Turnosgroschen der Vorgänger der rheinischen Weißgroschen und der fränkischen Schillinge des 15. Jhs.
- Dem französischen Vorbild folgten auch, begünstigt durch eigene Silberbergwerke, um 1300 der König von Böhmen mit dem Prager Groschen und 1338 der Markgraf von Meißen mit dem Meißner Groschen.
- Ab 1271 wurden im ebenfalls silberreichen Tirol mittlere Silbermünzen, die Kreuzer, geschlagen, welche vier Wiener Pfennigen entsprachen.
- Text im Münzkabinett des Stadtmuseums Ingolstadt, Kurt Scheuerer, 1984.
- Siehe auch:
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