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Doris Wittmann:
390 Jahre Bürger-Kongregation Maria vom Sieg
in Ingolstadt

 
„Die Löbliche Burger und Stadt Congregation beyderley Geschlechts zu Ingolstatt" darf in diesem Jahr auf 390 Jahre ihres Bestehens und somit auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Im Jahre 1612 gegründet, erfuhr sie raschen Zuwachs an Mitgliedern, zunächst nur Männern, ab 1629 aber mit bischöflicher Erlaubnis auch Frauen.
Ziele aller marianischen Kongregationen der damaligen Zeit waren die Förderung des Seelenheils durch regelmäßigen Empfang der Sakramente der Eucharistie und Versöhnung sowie durch tägliches Gebet und Teilnahme an monatlichen gottesdienstlichen Versammlungen, in denen die Predigt, exhortatio genannt, Impulse für den Alltag vermittelte. Auch das Apostolat kam nicht zu kurz: Krankenbesuch, Gebet für die Verstorbenen, Teilnahme an Prozessionen und Wallfahrten.

Georgskirche. Foto: Kurt Scheuerer
Als Versammlungsort diente zunächst die kleine Kirche St. Georg in der Schäffbräustraße, die dem Kloster Kaisheim gehörte, heute aber nicht mehr existent ist.
1619 hatte die Kongregation ihr eigenes Oratorium in der Kreuzstraße, an das seit dem Abbruch nur noch wenige Gebäudereste erinnern.
Von 1804 an bis heute versammelt sie sich in der Asamkirche Maria de Victoria, die ursprünglich Besitz der akademischen Kongregation Mariae Verkündigung war, aber spätestens nach dem Wegzug der Universität 1800 leer stand.

Zur Ehre Gottes wurden auch größere Kunstaufträge erteilt, die freilich die Kongregation bisweilen hart an den Rand des finanziellen Abgrunds gebracht hatten.
Ein Beispiel, das die Stürme der Säkularisation überlebt hat, ist die berühmte Zeckel-Monstranz in der Schatzkammer der Kirche Maria de Victoria in Ingolstadt. Der Goldschmied brachte sie persönlich auf dem Wasserwege (Lech und Donau) 1708 von Augsburg nach Ingolstadt.
„Wegen der kunstlichen Arbeit und schönsten Gedankchen", „ausser der Schwere" (Gewicht von ca. 18 kg) gefiel sie gut.

Die Tradition gemeinschaftlichen Betens und füreinander Daseins soll mit einer Neufassung der Statuten gemäß dem II. Vatikanum neu belebt werden. Das Jahresprogramm, das im Münster ausliegt, wird am Ostermontag, 1. April 2002, um 10.00 Uhr mit einer Orchestermesse mit Bischof Dr. Walter Mixa, Eichstätt, Protektor der Kongregation, in der Kirche Maria de Victoria eröffnet. Der festliche Tag endet mit der Vesper mit Präses Isidor Vollnhals um 17 Uhr ebendort.
Wer gerne Mitglied in der Kongregation werden möchte, möge sich bitte im Münsterpfarramt melden und nähere Informationen einholen.

Doris Wittmann, 2002


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