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Ludwig der Bayer und Ingolstadt

 
1310 teilten die Herzöge von Oberbayern - Rudolph und Ludwig - ihr Land.
Herzog Ludwig erhielt:
"Ingolstadt, Neuburg, Rain, Kösching, Hundsberg, Truisheim, Höchstädt, Donnersberg, Gundelfing, Aicha, Hagel, Ascholding, Friedberg, Schiltberg, Mühlhausen, Schnaitbach, Schrobenhausen, Dachau, Weikertshofen, Landsberg, Wildenrode, Widersberg, Neulechsberg, Päl, Weilheim, Pfaffenhofen, Geisenfeld und die Wochau in Österreich.
Herzog Rudolf erhielt die Pfalz am Rhein, dann München nebst den übrigen Distrikten von Oberbayern."
(Zitiert nach: J. Gerstner. Geschichte der Stadt Ingolstadt. München 1852. Reprint: Frankfurt am Main 1980. S. 25.)

1312 erteilte Ludwig seinen Bürgern zu Ingolstadt: "Die erst und fürtreffentlichst freyhait mit ausgedruckten Punkten und Artikeln der geben ist ze Ingolstadt". Diese sind überliefert in der ersten Urkunde des im Ingolstädter Stadtarchiv aufbewahrten Privilegienbuchs.
Hier erklärt der Herzog, dass er den Bürgern "alle die Sätz, freyhait und Recht, die sie von seinen Vordern gehapt haben bisher, die hernach geschrieben stand, genemet und gestätigt habe."
(Gerstner, S. 26.)

1313 Schlacht bei Gammelsdorf:
"Im Jahre 1311 war Herzog Otto von Niederbayern, König in Ungarn gestorben, und hatte nur einen 13 Tage alten Prinzen, Heinrich, hinterlassen, für welchen er in seinem Testamente unsern Herzog Ludwig zum Vormund ernannt hatte.
Diese Vormundschaft suchte Herzog Friedrich der Schöne von Österreich an sich zu bringen, und fiel im Jahre 1313 mit einem Kriegsheere in Niederbayern ein. Ludwig rief in Eile aus seinen und seines Bruders Rudolf Landen so viele Kriegsvölker, als er konnte, zu den Waffen; von den Bürgern zu Landshut, Straubing und Ingolstadt unterstützt, griff er am 5. November die schon über Landshut vorgedrungenen Österreicher bei Gammelsdorf an, und vertrieb sie nach einem blutigen Kampfe aus Niederbayern."
(Gerstner, S. 28.)

1314
"Herzog Ludwig hielt sich 1314 im Januar, Juni und Juli in Ingolstadt auf und wurde dann "am 20. Oktober 1314 zum römischen Kaiser erwählt, sein Bruder Rudolf verließ das bayerische Land und zog nach Heidelberg." (Die Bezeichnung Kaiser ist hier bei Gerstner allerdings verfrüht angegeben, es war zunächst nur die Königswahl durch die Churfürsten, Kaiser wurde er erst 1319. KS)
Offenbar weilte Ludwig dann noch öfter in Ingolstadt, denn "während seiner 33jährigen kaiserlichen Regierung sind wenigstens 30 Freiheitsbriefe von ihm bekannt, welche von dort erlassen wurden."
(Gerstner, S. 29.)

1319
Am St. Jakobstag stiftete Kaiser Ludwig das Pfründnerspital, wozu er das Rittergut Hundsberg, den heutigen Spitalhof schenkte. Zu diesem Gut gehörten vermutlich die (in späterer Zeit so genannten) Audörfer: Hundszell, Haunwöhr, Kleinsalvator (Unsernherrn), Kothau und Rothenturm, "da diese Orte, dermal in der Pfarrei Unsernherrn vereinigt »innerhalb der Thunaw« auf dem rechten Ufer gelegen sind".
(Gerstner, S. 30.)

1323
Der Kaiser verlieh "den Bürgern zu Ingolstadt einen ewigen freyen Markt, der jährlich 14 Tage nach Pfingsten angeht und 3 Wochen wehrt, und gebiethet, daß wer zu demselben Markt far oder wandelt, geschirmt werde, indem er in unserm besondern Schirm und Geleit fört und ist".
(Gerstner, S. 33.)

1342
Der Stadt und den Bürgern sei zu rechten Lehen verliehen »die Gemein, die gelegen ist bei den Fleischbänken hinumb gen den Tinzinger, daß sie darauf sezen mögen Fleischtische, und die ninlaßen umb ewigen Zins, wenn sie wollen der Stadt ze Nuz und ze Frommen«.
(Gerstner, S. 35.)

Am 11. Oktober 1347 verstarb Kaiser Ludwig auf der Wiese bei Fürstenfeld.



Kaiser-Ludwig-Brunnen am Rathausplatz. Foto: Stadtarchiv Ingolstadt


 


 

Der Brunnen für Kaiser Ludwig den Bayer
um 1900
an seinem ersten Standort am Rathausplatz,
dem vorherigen Salzmarkt.
Im Hintergrund der Salzstadel.



siehe auch:


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