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Pioniere der Archäologie
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

Vohburg

Das alte Zentrum der Region

Schon lange bevor in Ingolstadt das Alte Schloß (Herzogskasten) errichtet wurde, erhob sich auf dem Burgberg von Vohburg eine mächtige Festung. Seit 1147 war Adala, eine Vohburgerin, die Gemahlin Friedrichs von Staufen, des späteren Kaisers Barbarossa. Die Verbindung mit dem staufischen Kaiserhaus hatte den Markgafen von Vohburg und ihrer Burg eine glänzenden Zukunft in Aussicht gestellt.

Das Jahr 1153 wurde für Vohburg jedoch zum Schicksalsjahr. Da die Ehe kinderlos blieb, trennte sich der König von seiner Frau. Die Herren von Vohburg verloren ihren Einfluß. So konnten die Wittelsbacher 1204 die stolze Burg unrechtmäßig besetzen. Aber die Herzöge von Bayern konnten sich ihres neuen Beitzes nicht sicher sein, da die alten Burgherren im Gefolge Kaiser Freidrichs II. wieder hoch in Ehren standen.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts bauten die Wittelsbacher deshalb Ingolstadt als Stadt und Herrschaftsmittelpunkt aus. Die blühende Burg Vohburg fiel nur wenige Jahrzehnte später für fast ein Jahrhundert in Trümmer. Ingolstadt, nicht Vohbug, ist seither das Zentrum der Region. Aber Vohburgs Burgberg mit seiner Peterskirche, der sich markant über den Donaustrom erhebt, bezeugt noch heute die stolze Geschichte des Ortes.
Beim Anlegen von Gräbern auf dem Friedhof der Peterskirche wurden immer wieder behauene Quadersteine und Grundmauerreste aufgedeckt und beseitigt. Die Vergrößerung des Friedhofes 1973 weckte daher die Aufmerksamkeit von Erwin Kirschner, der heute Lehrer in Vohburg ist.

Im Zentrum des Burgberges wurden die Reste eines repräsentativen Gebäudes freigelegt. Es war mindestens einmal umgebaut worden und wies bis zu 2 m dicke Mauern auf. Außerdem barg der junge Heimatforscher Reste von Hunderten von Tongefäßen: Töpfe, Schüsseln, Bügelkannen und Öllämpchen. Die teillweise liebevoll dekorierten Gefäße waren im 11. und 12. Jahrhundert in Gebrauch, als auf dem Vohburger Burgberg reges Leben herrschte. Dank der Fürsprache von Herrn Adolf Eckl gelangten zahlreiche Funde ins Stadtmuseum.

Bis zum heutigen Tag hat keine der Ausgrabungen in und um Ingolstadt so viele Hinterlassenschaften des Hochmittelalters erbracht wie die Untersuchungen von 1973/74. So dokumentiert auch die Archäologie den alten Glanz der Vohburger Burg zu einer Zeit, als im benachbarten Ingolstadt noch wenig auf die künftige Stadt hinwies.


Text und Gestaltung der Ausstellung: Dr. Gerd Riedel, Stadtmuseum Ingolstadt.

Rundgang durch die Ausstellung

siehe auch:
Der Vohburger Burgberg - Radtour 1997


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