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Maximilian I. von Bayern - 1573-1651
Der Weg zu Union und Liga

Kaufbeuren und Donauwörth - Der Weg zu Union und Liga

In den Reichsstädten Kaufbeuren und Donauwörth besaßen die Protestanten die Bevölkerungsmehrheit.
Als die katholischen Minderheiten beider Städte den Kaiser um Schutz anriefen, wurde für Kaufbeuren Herzog Maximilian zusammen mit dem Augsburger Bischof Heinrich V. von Knöringen als Vermittler bestellt. Beide konnten im März 1604 für die Katholiken mehr Rechte durchsetzen. Das Fernziel einer Rekatholisierung gelang allerdings nicht.
Im Fall Donauwörth wurden die Katholiken bei der Ausübung ihrer Religionsfreiheit wiederholt durch die Protestanten behindert. Nachdem eine Lösung auf diplomatischem Weg nicht möglich war, verhängte der Kaiser am 3. August 1607 über die Stadt die Reichsacht und betraute mit deren Vollstreckung Herzog Maximilian. Am 17. Dezember rückten bayerische Truppen in Donauwörth ein, bayerische Beamte übernahmen die Verwaltung. 1609 erhielt Maximilian zur Erstattung seiner Exekutionskosten die Stadt als Pfandbesitz, was einer Angliederung an Bayern gleichkam.

Als Folge dieser Ereignisse schlossen sich am 14. Mai 1608 in Auhausen unter der Führung von Kurpfalz mehrere Reichsstände (Pfalz-Neuburg, Baden, Württemberg, Ansbach, Bayreuth) auf zehn Jahre zur Protestantischen Union zusammen. In den beiden folgenden Jahren konnte sich der Bund beträchtlich erweitern.
Im Gegenzug gründete Maximilian am 10. Juli 1609 in München auf neun Jahre aus etlichen oberdeutschen Ländern (Hochstifte Augsburg, Konstanz, Passau, Regensburg, Würzburg, Fürstpropstei Ellwangen, Fürstabtei Kempten) die Katholische Liga. Auch diesem Bündnis traten in der Folgezeit weitere Mitglieder bei. Die Liga war in ein oberländisches und ein rheinisches Direktorium unter der Führung Maximilians und des Erzbischofs von Mainz unterteilt. Die militärische Leitung für das gesamte Bündnis lag in Maximilians Händen als Bundesoberst, der in Johann Tserclaes von Tilly einen fähigen Feldherrn fand.
Österreich wurde wegen des habsburgischen Familienstreits nicht zur Liga zugelassen, konnte aber 1613 den Zugang erzwingen. Für einen Habsburger Erzherzog wurde sogar auf Kosten Maximilians ein drittes Direktorium für den Schwäbischen Kreis geschaffen. Maximilians Amt als Bundesoberst wurde aufgehoben.

Text: Edmund Hausfelder, 2001
Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt



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