- Maximilians Eltern, Wilhelm V. und Renata
- Am 29. September 1548 kam Wilhelm V. als zweiter Sohn Albrechts V. und seiner Ehefrau Anna von Österreich in Landshut zur Welt.
Gemäß den Instruktionen seines Vaters wurde er im Geiste des Humanismus erzogen und studierte 1563 einige Monate an der Universität Ingolstadt.
Drei Jahre später zog ihn sein Vater schon zur Regierung heran.
- Als Braut führte er 1568 die vier Jahre ältere Renata von Lothringen heim.
Die Tochter Herzog Franz II. von Lothringen und der Herzogin Christine war in Lothringen und den Niederlanden aufgewachsen, katholisch erzogen worden und in Kunst und Wissenschaft gut bewandert.
Dem Paar wurden zehn Kinder geschenkt, von denen vier vor Erlangung des 12. Lebensjahres starben.
- Wilhelm selbst war den nüchternen Anforderungen in einem finanziell maroden Herrschaftsgebiet nicht gewachsen.
Drückende Schuldenlast und eine schwere Erkrankung führten eine Wandlung zum barocken Asketen herbei.
Auch die anfangs heitere Renata, geschwächt durch einige Fehlgeburten und unter der häufigen Abwesenheit ihres Gatten leidend, war zusehends von Schwermut heimgesucht.
Dennoch fallen in der Regierungszeit Wilhelms V. wichtige Entscheidungen, beispielsweise die Einführung des Salzhandelsmonopols, des Gregorianischen Kalenders und die Übertragung der Artistenfakultät der Universität Ingolstadt an die Jesuiten.
Auch die Künste, vor allem die Musik und die Architektur erfuhren große Förderung.
Orlando di Lasso komponierte zahlreiche Werke geistlicher und weltlicher Natur und Friedrich Sustris verewigte sich mit dem Bau der Jesuitenkirche und des dazu gehörigen Kollegs St. Michael in München.
- Mit der Beteiligung seines ältesten Sohnes Maximilian an den Regierungsgeschäften begann 1594 der schrittweise Rückzug Wilhelms aus der Politik.
Sein Wirken bei Fragen der Heiratspolitik und Staatsführung vollzog sich von nun am im Hintergrund.
Die letzten Lebensjahre widmeten er und Renata dem Gebet, der Buße und mildtätigen Werken.
1602 starb Renata, 1626 Wilhelm V.
Die Erlangung der Kurwürde seines Sohnes Maximilian für das bayerische Herrscherhaus hatte er noch miterlebt.
- Text: Doris Wittmann, 2001
- Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
- Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt
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