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Tafeltext zur Ausstellung:
Vom Werden einer Stadt - Ingolstadt seit 806
Wasserfahrzeuge in der Karolingerzeit

 
Die von der Natur gebotenen Bedingungen der Landschaft haben die karolingischen Baumeister der Fossa Carolina in exzellenter Weise für ihr Bauwerk ausgenutzt. Nach den im Gelände erhaltenen, teilweise erst vor kurzem erkannten Baureste im Nordteil der Fossa Carolina haben die Baumeister des frühen Mittelalters durch die Kombination der künstlichen Fahrrinne (für den Bootsverkehr, vermutlich in der Form einer Weiherkette mit Schlepprampen dazwischen) und des großen Regulierungssees (für die Speicherung des erforderlichen Wassers) ein bewundernswertes und effektives Bauensemble geschaffen.

Fragt man nach den verwendeten Booten, die vermutlich in großer Zahl für den Transport der Nachschubgüter benötigt wurden, so können nur einzelne Bootsfunde angeführt werden. Als Beispiele sei auf die zwei Flusskähne mit flachem Boden aus Bremen und Niedermörmter bei Kalkar am Niederrhein verwiesen, die durch die Jahrringuntersuchung des verwendeten Holzes in die Zeit um 800 datiert werden können.

Frühmittelalterliche Schiffe können recht groß gewesen sein, wie man aus der schriftlichen Überlieferung zur Bodenseeschifffahrt herauslesen kann. Es gab aber auch sehr einfache Wasserfahrzeuge wie Einbäume. Diese urtümliche Bootsform, für die die Ausstellung ein Beispiel der Zeit um 800 vom Starnberger See zeigt, war ein traditionelles Wasserfahrzeug der Fischer. Der geringe Tiefgang der Wasserfahrzeuge in der Karolingerzeit machte selbst sehr kleine Flüsse zu schiffbaren Wasserwegen für den Warentransport, was wiederum die schriftliche Überlieferung belegt.

Hier kamen ebenfalls Einbäume mit Längen zwischen 5 und 12 m und breiten von 50 bis 90 cm zum Einsatz. Sie konnten bei einem Tiefgang von 30 bis 40 cm bis zu einer Tonne Gewicht transportieren. Ihre Robustheit erlaubte Grundberührung bei wechselnden Wasserständen oder das Hinwegschrammen über Kiesbänke.

Da im frühen Mittelalter der Wasserverkehr von großer Wichtigkeit war, muss diesem Aspekt bei der Suche nach den Anfängen Ingolstadts besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Schutter als mögliches Teilstück eines Wasserweges vom Rhein über Main, Rezat, Altmühl und Donau nach Italien steht dabei im Mittelpunkt.

Textgrundlage: Katalog zur Ausstellung.


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