- Giovanni Aldini
- Vorbild für Viktor Frankenstein
- Der Neffe des großen Luigi Galvani beobachtete bereits als Kind dessen Experimente an Fröschen. Elektrische Stöße ließen die Glieder der Amphibien beweglich erscheinen. Galvani glaubte an die Möglichkeit, durch Stimulieren der Flüssigkeit, die den Körper und die Nerven verband, den Tod zu überwinden.
- Aldini sah die öffentlichen Vorführungen seines Onkels und trat in dessen Fußstapfen. Er studierte in Bologna und führte nach Galvanis Tod dessen öffentliche Experimente an Fröschen weiter.
Er erweiterte sein Repertoire um Schafe, Schweine und Kühe.
Aufsehen erregte sein Versuch, einen toten Menschen mit Elektrostößen so zu stimulieren, dass seine Glieder sich bewegten.
Die Praxis, Hingerichtete an medizinische Labors weiterzugeben, kam dem jungen Arzt entgegen.
- In Italien wurden Todesurteile durch Enthauptung vollzogen.
Durch den Blutverlust hatte Aldinis Methode keinen Erfolg. Er begab sich nach Großbritannien und startete seine Experimente an Gehängten. In einer aufsehenerregenden Veranstaltung bewies Aldini am Körper von George Forster, dass Elektrizität scheinbar Leben zurückbrachte. Kurz nach der Hinrichtung wurde der Leichnam in das Royal College of Surgeons gebracht.
Über Stunden floss Strom durch die am Körper befestigten Sonden.
Die Zuschauer erlebten, dass der Kiefer zitterte, die Gesichtsmuskeln sich bewegte und das linke Auge sich öffnete.
Es gelang sogar, dass der Leichnam einzuatmen schien.
- Als es Aldini nicht gelang, Forster wieder zu beleben, war für ihn das Experiment gescheitert. Aber das Ereignis wurde zum Ereignis des Jahres und verbreitete sich in Windeseile, nicht nur unter Wissenschaftlern.
Die Tochter William Godwins, Freund Aldinis, faszinierten die Berichte darüber. Und so erlangte George Forster und Giovanni Aldini über die literarische Umsetzung Weltruhm.
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