- St. Sebastian wurde im 15. Jahrhundert als Neben-/ Friedhofskirche zu St. Moritz errichtet. Der 2003/04 ausgegrabene Friedhofsteil wurde im Pestjahr 1632, dem Jahr des Schwedenangriffs, angelegt. Aufgedeckt wurde aber kein Pestfriedhof mit Massengräbern, sondern ein dicht belegter, regulärer Friedhof. Um die 160 größtenteils vollständige Bestattungen wurden ausgegraben und bei etwas mehr als der Hälfte Beigaben gefunden.
- Neben Wallfahrtsandenken, persönlichen Bruderschaftsabzeichen und allgemeinen Heiligenmedaillen des täglichen Gebrauchs wurden besonders Medaillen zum Schutz vor Krankheiten oder unvorbereitetem Tod mit ins Grab gegeben oder vielleicht von den Verstorbenen auch bis zuletzt bei sich getragen. Reste der persönlichen Kleidung findet man ebenso wie persönliche Dinge, etwa Schmuck (z.B. Ringe) oder Messer. Auch eine einzelne Perle in Form eines Totenkopfs kann als persönlicher Gegenstand gelten.
Text: Dr. Gerd Riedel. Foto: Stadtmuseum Ingolstadt
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