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Archäologie Aktuell - Ausgrabungen in Ingolstadt
Vergessene Ingolstädter – der Münsterfriedhof

 
Friedhöfe gehörten zu den meisten Ingolstädter Kirchen, zu Münster und St. Moritz, zur Franziskanerkirche, zu Spital- und Augustinerkirche. Im Mittelalter waren die Begräbnisse äußerst schlicht. Die Sitte der Grabbeigaben entstand, nach ihrem Ausklingen im Frühmittelalter, bei Adeligen und dem städtischen Bürgertum erst wieder im 16./ 17. Jahrhundert. Sie ist eng verbunden mit barockem Glauben und Volksfrömmigkeit.

Foto: Stadtmuseum Ingolstadt

Das wichtigste Objekt, das den katholischen Verstorbenen mitgegeben wurde, ist der Rosenkranz, zu dem verschiedene Anhänger gehören können. Aber auch Trachtbestandteile oder persönlicher Schmuck geben einen Einblick in das Leben des Bestatteten.

2014 wurde der ins 15. Jahrhundert zurück gehende Münsterfriedhof archäologisch erforscht. Dabei wurden über vierhundert Bestattungen ganz oder teilweise untersucht. Auch auf diesem Friedhof besaßen die Toten aus der Barockzeit persönliche Beigaben oder Belassungen, die sie stärker als Individuen erkennbar werden ließen. Die beigabenlosen Toten des Mittelalters wirken neben ihnen anonym.

Text: Dr. Gerd Riedel. Foto: Stadtmuseum Ingolstadt


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