Archäologie   Sept. 2017
No. 45
Aktuell
Entdeckungen und neue Funde aus der Region Ingolstadt

Keramikfunde aus der Altstadt von Ingolstadt

Die Schulstraße verläuft parallel zu Ingolstadts prächtigster Straße, der Theresienstraße. In ihr lebten aber keine reichen Bürger und Professoren, sondern Handwerker. Dennoch zählt auch die Schulstraße durch ihr historisches Gepräge zu den schönen Straßen der Stadt. Von sechs Häusern war bekannt, dass sie aus dem Mittelalter stammen. Beim Abbruch eines jüngeren Gebäudes fanden sich jedoch überraschend mittelalterliche Bauteile. Im Obergeschoss war noch eine historische Fachwerkkonstruktion erhalten, die auf das Jahr 1396 datiert werden konnte.

Die nachfolgenden Ausgrabungen lieferten Funde bis ins 13. Jahrhundert zurück. Das verwundert nicht, denn das Haus stand im ältesten Stadtzentrum.
Bemerkenswert ist dagegen ein Gefäßensemble aus dem 18. Jahrhundert. Zu ihm gehört ein ganzer Satz gleichartiger, aber unterschiedlich großer Teller, ein weiterer Satz Miniaturgeschirr mit unterschiedlichen Formen, wohl Kinderspielzeug, sowie seltene Trinkbecher mit „gesandelter“ Oberfläche. Ungewöhnlich im Befund sind normale Koch- und Speisegefäße, die keine Gebrauchsspuren zeigen.
Vielleicht sorgte ein Unfall dafür, dass sie gemeinsam fortgeworfen wurden.

Foto: Ulrich Rößle

Historischer Verein Ingolstadt
Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V.


Text: Gerd Riedel - - - Foto: Ulrich Rößle - - - Gestaltung: Gerd Welker

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