Manching, Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm, Baugebiet Donaufeld III
- Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen für ein Neubaugebiet westlich der Autobahn wurde im Bereich einer Straßentrasse ein Gräberfeld der sog. Urnenfelderzeit angeschnitten.
- Ungewöhnlich ist, dass relativ viele der etwa 40 Gräber, hier ca. die Hälfte, mit einem Kreisgraben von 1-5 m Durchmesser umgeben waren. Solche Kreisgräben weisen darauf hin, dass über den Gräbern einstmals kleine Hügel aufgeschüttet waren. Ein Grabhügel ist in dieser Zeit (10./9. Jh. v.Chr.) eine gesellschaftliche Auszeichnung, die nur wenige Verstorbene erhielten.
- Vielleicht wurde hier die "bessere Ecke" eines größeren Friedhofs aufgedeckt.
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- Aus einem Grab im Nordteil der Ausgrabungsfläche kam ein ungewöhnliches und zugleich seltenes Fundstück zutage, ein sog. Klappergefäß. Dabei handelt es sich um eine vogelgestaltige Keramikfigur, in deren hohlem Inneren ein Steinchen oder eine kleine Keramikkugel eingeschlossen ist, die beim Schütteln der Figur für ein Klappern sorgt.
- Da solche Klapperfiguren sehr selten sind, ist es fraglich, ob es sich nur um ein ganz normales Kinderspielzeug handelt.
- Vielmehr könnte es auch einen Gegenstand mit religiöser Bedeutung darstellen, der im Kultgeschehen eingesetzt wurde.
- Dies ist schon deshalb recht wahrscheinlich, da Vögel in der damaligen Zeit eine große Rolle in der Kultsymbolik spielten.
Text und Gestaltung C. Schütz, K.H. Rieder, A. Wegener-Hüssen, J. Weinig - - Foto/Scanvorlage G. Welker - - HTML-Satz K. Scheuerer
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