- König Midas hatte im Fluß Paktolos bei Sardes - im Regierungsbezirk von Manisa - sein Haupt gewaschen, um von Gott des Weines Dionysos von dem Fluch befreit zu werden, daß alles, was er berührte zu Gold wurde, was zwar einerseits für seine Habgier sehr angenehm, andererseits für seine Nahrungsaufnahme überaus hinderlich war. Jedenfalls war Midas froh, die Gottesgabe loszuwerden. Er wunsch sich also im Paktolos das Haupt und fortan - so will es die Legende - fand man dort Goldkörner.
Kein Wunder also, daß Sardes, die Hauptstadt des Königreiches Lydien als besonders reiches Land galt.
- Der Staat wurde zuerst von der Dynastie der Herakliden beherrscht, der Sage nach Abkömmlinge des Herakles (Herkules) und der lydischen Königin Omphale. Um 684 v. Chr. vernichteten die Kimmerier, ein iranisch-thrakisches Reitervolk das Phrygerreich und zur ungefähr gleichen Zeit ermordete der Leibwächter Gyges seinen Herrren, den letzten Heraklidenkönig Kandaules. Unter Gyges und seinen Nachfolgern, den Mermnaden, erlebte das Land großen polnischen und wirtschaftlichen Aufschwung.
- Ihren Höhepunkt erreichte die Macht Lydiens unter dem reichen König Kroisos (Krösus). Grundlage des Wohlstandes waren das Gold, das der Fluß Paktolos mit sich führte und der rege Handel zwischen der Küste und den Inneren Kleinasiens. Die Lyder haben als erstes Volk (600 v. Chr.) Münzen geprägt, die zuerst aus einer Legierung von Gold und Silber bestanden (sie waren ferner die Erfinder von Würfel- und Ballspielen, sowie die Begründer einer Tonart in der Musik).
- Nachdem die Perser das benachbarte Phrygien erobert hatten, war der Fluß Halys (heute: Kizihrmak) die Grenze zwischen dem lydischen Reich und jenem des Persers Kyros. Die Antwort des delphischen Orakels auf die Frage des Kroisos, was geschehe, wenn er den Halys überschreite, war - wie es Orakel zu sein pflegen - zweideutig: er würde, wenn er den Halys überschreite "ein großes Reich zerstören". Beim Vormarsch über den Fluß wurde Kroisos geschlagen. Die Perser eroberten Sardes. Kyros ließ aber seinen Gegner am Leben und ernannte ihn zu seinem Ratgeber.
- Von der alten Lydierhauptstadt ist nichts erhalten, wohl aber ein gewaltiger Artemis-Tempel, dessen Ruinen die letzte, um 150 n. Chr. begonnene Bauphase zeigen und ein Gymnasion - das in seiner heutigen Form aus dem Jahr 211 n. Chr. stammt - eine Sport- und Badeanlage, deren Ausmaß und Pracht jedes heutige Freizeitgelände in den Schatten stellt.
- Die schönsten Sagen des klassischen Altertums aus der Ingolstädter Partnerstadt Manisa
- Von Dr. Gerd Treffer, Ingolstadt, 2001
- Siehe auch:
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