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- Das Nachbarkastell von Pförring wurde angeblich schon 80 nach Christus errichtet, während letzteres wohl etwa eine Generation jünger sein dürfte.
Im Gegensatz zum Kastell von Pförring, das nicht durch spätere Überbauung zerstört wurde, liegt das Köschinger Kastell seit Jahrhunderten unter der alten Ortschaft Kösching.
Aber die Straßenzüge des mittelalterlichen Ortes lassen den Verlauf der einstigen Kastellmauern gut erahnen.
Besonders die Südwestecke des Kastells ist noch heute leicht erkennbar.
Die Principia, das einstige Stabsgebäude des Kastells mit dem Fahnenheiligtum, der Lagerkasse, den Waffenkammern und den Schreibstuben stand dort, wo sich heute die Ortskirche Mariä Himmelfahrt erhebt.
- Erneut war es Aventin, der der römischen Vergangenheit Köschings schon im Jahre 1509 auf die Spur kam. Ab 1890 wurde es im Rahmen von Ausgrabungen durch J. Fink erforscht.
Danach waren es vor allem verdiente, ehrenamtliche Archäologen wie Hermann Witz, Josef Reichart, Josef Maier und Wilhelm Ernst, die die Römerforschungen in Kösching weiter vorantrieben.
Dabei wurde auch ein Spitzgraben südlich des Kastellgeländes entdeckt, der zu einem hölzernen Vorgängerkastell gehört haben könnte.
- Kösching war wie Pförring ein Reiterkastell.
Es dürfte das südlich der Donau in 11 km Entfernung gelegene Oberstimm abgelöst haben.
Die hier stationierten Truppen waren die Ala I Augusta Thracum, die spätestens in den 20er Jahren des 2. Jahrhunderts die Provinz Rätien verließ.
Ihr folgte in Kösching die Ala I Flavia Gemelliana, die wohl bis 260 hier blieb.
Damals dürfte die Festung den anstürmenden Germanen zum Opfer gefallen sein.
- Text und Gestaltung der Radtour: Dr. Gerd Riedel, Stadtmuseum Ingolstadt
- Station 5 - Station 7 - Radtour 1997 Auswahl
- siehe auch:
- Kösching: römische Kaiserzeit - 1000 Jahre Geschichte am Eixelberg
- Köschings reicher historischer Boden
- Kösching - Dorado der Altertumsforschung
- Lage des Kastells Germanicum
- Funde des Kastells Germanicum
- Bauinschrift des Kastells Germanicum
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