- Die Überlieferung sprach schon immer davon, daß die Römer die dortigen Schwefelquellen zu Heilzwecken benutzt haben.
Gewißheit erlangte man durch die Ausgrabungen von 1959 (im Zusammenhang mit dem Kirchenneubau) und von 1970 - 1975.
- Mit ihrem rechteckigen Schiff steht die romanische Kirche genau über einem römischen Badebecken (10,8 auf 7,8 m, Badetiefe 0,60 m), das durch eine Unterbodenheizung (Hypokaustheizung) wegen der niederen Wassertemperatur (14 Grad) geheizt werden mußte.
- Sechs Sitzwannen an der östlichen Schmalseite wurden nachträglich eingebaut.
Der Innenraum war mehrfarbig ornamental ausgemalt, die Fenster verglast.
In der Südostecke der heutigen Apsis befand sich ein kreisrundes Schwitzbad (laconicum).
- Der Umfang der ganzen Badeanlage ist wesentlich größer als im Kircheninnern ausgegraben werden konnte.
Südgallische Terra-Sigillata-Keramik lassen darauf schließen, daß das Bad schon im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts fertig war.
Die wichtigste Fundgruppe stellen 120 Ziegelstempel dar, die vor allem von der Legio III Italica stammen, die seit 179 nach Chr. in Regensburg stationiert war.
- Zu einem späteren Zeitpunkt (Alamanneneinfälle) wurde das Heilbad umgebaut.
- In frühchristlicher Epoche scheint es ein Kultraum von sehr eigenartiger Ausgestaltung geworden zu sein.
Man fand in der Mitte des Beckens einen kreisrunden Schacht (4 m tief) mit schwarzer Kulturschicht, eine Feuerstelle mit Knochenresten und zerbrochenen Kochtöpfen, dazu noch 80 Eisenkreuze, wie sie am Weinberg bei Eining und in einem römischen Gebäuderest am Limes bei Steinsdorf angetroffen wurden.
Außerdem wurden zwei Gräber entdeckt.
- Handelt es sich um einen Kultraum, zu dem man in einer Art Wallfahrt Kreuze mitbrachte und in dem man zur Verehrung der Toten Mahlzeiten abhielt?
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- Der erste Kirchenbau war größer als das Badebecken. Er wurde mehrmals ein Raub der Flammen und immer wieder umgebaut.
- Der zweite Kirchenbau, die heutige Andreaskirche, ist nicht so groß wie der erste, zeigt aber mit dem figürlichem Portal, daß um 1200 Gögging eine wesentlich größere Bedeutung hatte als heute.
Zu dieser Urpfarrei gehörte sowohl Abensberg als auch Neustadt, wohin es heute eingemeindet ist.
- Wilhelm Ernst, Ingolstadt, 1983
- Siehe auch:
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