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Isidor Stürber
Schöpfer des Bauerngerätemuseums Ingolstadt-Hundszell

 
Isidor Stürber
Isidor Stürber wurde im Jahre 1916 in Hundszell als Arbeiterkind geboren. Schon in jungen Jahren war seine Liebe zur Geschichte erkennbar, verbunden mit einem Drang, alte Dinge zu sammeln. Sein erstes Geld, das er als Schlosserlehrling im Reichsbahnausbesserungswerk Ingolstadt verdiente, gab er für kleine Sammelgegenstände und für Bücher mit historischem Inhalt aus. Den Nationalsozialismus erlebte er als Angehöriger des Reichsarbeitsdienstes und machte anschließend den Zweiten Weltkrieg als Soldat an fast allen Fronten bis zum Ende mit. Aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Jahre 1945 heimgekehrt, nahm er seinen Beruf als Schlosser bei der Bahn wieder auf und bewirtschaftete nebenher das kleine landwirtschaftliche Anwesen seiner Eltern.

Diese Tätigkeit prägte seine Beziehung zum bäuerlichen Beruf und sein Interesse an landwirtschaftlichen Gerätschaften, die er ab dem Jahre 1965 mit wachsender Begeisterung sammelte und auf dem Dachboden der Hundszeller Kirche zu einem kleinen Privatmuseum zusammentrug. Als die Zahl der Geräte wuchs und der Platz immer knapper wurde, trieb ihn der Gedanke an die Zukunft seiner Sammlung um. Die Qualität, der Umfang und die regionalspezifische Geschlossenheit hatten bereits das Interesse namhafter bayerischer Museen an der sogenannten "Stürber-Sammlung" geweckt. Die Verbundenheit Isidor Stürbers mit seiner Heimatstadt gab letztendlich den Ausschlag, die Sammlung 1980 geschlossen dem Stadtmuseum Ingolstadt zu übereignen, auch wenn vorerst keine Möglichkeit bestand, sie als kleines Bauerngerätemuseum öffentlich zu präsentieren. Trotzdem sammelte Isidor Stürber zusammen mit dem Stadtmuseum weiter und nach einem Jahrzehnt füllten über 2000 Exponate die städtischen Museumsmagazine. Mit seiner Sammelleidenschaft verfolgte er das Ziel, die bäuerlichen Arbeitstechniken und die Gerätevielfalt bis zum Beginn der völligen Mechanisierung der Landwirtschaft zu dokumentieren und vor allem der jüngeren Generation nahezubringen.

Sein allzu früher Tod im Jahre 1991 bereitete dem Sammeleifer dieses verdienstvollen und engagierten Mitbürgers ein jähes Ende. Seinem Interesse an der Geschichte und seinem unermüdlichen Einsatz hat die Stadt Ingolstadt eine Sammlung zu verdanken, deren Aufbau auch mit großem finanziellen Aufwand in dieser Geschlossenheit heute nicht mehr möglich wäre. Dass diese Bauerngerätesammlung als neue Abteilung des Stadtmuseums ausgerechnet in dem Ort zu besichtigen ist, wo Isidor Stürber bis zu seinem Tod gelebt, gewirkt und die ersten Bauerngeräte zusammengetragen hat, ist der Leistung und Bedeutung dieses Mannes angemessen und eine nachträgliche Auszeichnung für seine Verdienste.


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