- Während meiner Recherchen für eine Publikation über Bauuntersuchungen an der Benediktinerstiftskirche Michaelbeuern, Land Salzburg, fand ich im Zusammenhang mit der sogenannten Mezgerkapelle folgende Geschichte:
- Als einer von vielen Wohltätern des Klosters Michaelbeuern sei der kaiserliche und kurfürstlich-bayerische Rat Dr. Johann Christoph Mezger genannt, der sich mit seiner Gattin ins Kloster zurückzog und diesem neben Geld und liegenden Gütern auch seine Bibliothek und sein Tafelsilber vermachte.
Noch heute erinnert die Mezgerkapelle in der Stiftskirche, in der er beigesetzt ist, an ihn:
- Große rechteckige Platte aus rotem Marmor. Obere Hälfte reich skulpiert:
Zwei Putti halten das aus weißem Marmor gearbeitete Wappen der Mezger.
Darunter Kartusche mit einem großen und zwei kleinen Cherubsköpfen und einem Totenkopfe mit Fledermausflügeln; darauf Bibelspruch.
In der unteren Hälfte lateinische Inschrift: [...] Gestorben 12. Juni 1662 im Alter von 63 Jahren 11 Monaten und 6 Tagen.
- Pendant dazu. Gleichgroß, die obere Hälfte ebenso skulpiert, mit dem Wappen der Mentzl.
In der unteren Hälfte Inschrift:
- Die Edle Ehrn und Tugendtreiche Fraw Maria Elisabetha Mezgerin Ein geborne Mentzlin von Ingolstatt in Bayrn:
Nach dem Sie Ihre Ehelich erzeugte und wolerzogene Kinder Gott dem Herrn Thayls durch den zeitlichen Todt, Theyls In den Gaistlichen und Hayligen Religions Stand auffgeopffert:
Hatt Sie Auß lieb der andacht die Eyttelkait der welt verlassen und Ihrem Eheherrn In dise Einsambkait gefolgt, darinn Ihr Leben beschlossen Im Jahr 1671, Monat Mart. Tag 31., Ihres Alters Jahr 76, Monat 4, Tag 11., deren Leib in diser Capelle In Hoffnung der Fröwlichen Aufferstehung Beygesezt, die Seel aber zu Ewiger Ruhe Gott Ergeben und der Göttlichen Erbarmnus Empfohlen Ist. Amen.
- Leider habe ich keine Fotos von diesen Grabplatten mit der Geschichte, die das Leben geschrieben hat.
- Dr. Rudolf Koch, Wien. 1998
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