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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 39
Von der Königlichen Geschützgießerei

 
Von besonderer Bedeutung für die Stadt waren die früheren Heersbetriebe, die ehemalige Königlich Bayerische Geschütz- und Geschoßgießerei an der Donau ab 1885 und im Norden an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße das für die Munitionsproduktion errichtete Hauptlaboratorium ab 1883.

Für Ingolstadt bildete die Verlegung dieser beiden Betriebe in die Stadt den eigentlichen Beginn der industriellen Entwicklung mit der maschinellen Produktion im großen Stil und der bedeutenden Entwicklung einer Arbeiterbevölkerung.
Die Gießerei bestritt bis zu Ersten Weltkrieg den größten Teil des Bedarfs des bayerischen Heers an Geschützrohren und Artilleriemunition.
Im Hauptlaboratorium wurden Infanteriemunition und Zünder hergestellt, der Betrieb wurde vor allem durch den Ausbau des Heers ständig erweitert.

Der wachsende Bedarf an Arbeitern war nur mit Schwierigkeiten zu bewältigen, denn zu Beginn hielt vor allem das Wohnungsangebot mit der Expansion der Betriebe nicht Schritt.
Als "Arbeiterkolonien" der Heeresbetriebe und auch in Eigeninitiative der Arbeiter entstanden schließlich an der Hanstraße/Nördliche Ringstraße in typischer Backsteinbauweise neue Wohnhäuser für die Militärarbeiter. Für die bis zu zweitausend Beschäftigten, darunter immer ein großer Teil Frauen, bedeutete die sechstägige und meistens mehr als zehnstündige Tagesarbeit immerhin eine vergleichsweise sichere Beschäftigung.

Der außergewöhnliche Bedarf an Kanonen und Munition während des Ersten Weltkriegs überfüllte die Betriebe und die ganze Stadt mit dem doppelten der sonstigen Einwohnerzahl. 50.000 Menschen drängten sich in den engen Straßen und Wohngebäuden und den Tag- und Nachtschichten der Betriebe.

Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt


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