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- Im Jahre 1722 hatte die Medizinische Fakultät der Universität Ingolstadt ein Areal bei der Stadtmauer für die Anlage eines Botanischen Gartens und die Errichtung einer Anatomie erworben, 1723 bis 1735 wurde dann diese als "Exerzitien Gepäu" der Fakultät für Anatomie, Chirurgie, Experimentalphysik, Laboratorium Chymicum und Hybernaculum durch den Ingolstädter Baumeister Michael Anton Prunnthaller wohl nach Plänen des Eichstätter Hofbaumeisters Gabriel de Gabrieli errichtet.
- Es vereint die angestrebten Zwecke mit der Atmosphäre einer auf eine Gartenanlage bezogenen Orangerie und ist heute Sitz des "Deutschen medizinhistorischen Museums Ingolstadt".
Der Saal für die öffentlichen Demonstrationen befand sich ursprünglich im 1. Stock des Mittelteils, 1755 wurde er um den darunter liegenden Raum erweitert.
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- Das Bild Gustav Schröplers hat einen Kupferstich von S. Th. Sondermeyr von 1723 zur Vorlage und entstammt dem späten 19. Jahrhundert.
- "Der Zuschauer in Baiern" berichtete 1780 (2. Band, 21. St.) über Botanischen Garten und Anatomie:
- "Den folgenden Tag darauf verfügte ich mich in den botanischen Garten. Der Platz ist von ziemlich beträchtlicher Größe und der Garten vollkommen seinem Endzweck gemäß angelegt.
Nicht nur der Mediziner, sonder auch der künftige Kameralist und Oekonomus können. wenn sie die Eigenschaften aller Pflanzen, die sich hier befinden, fleißig studieren, große Vortheile ziehen. Man sagte mir es seyen beynahe 2000 Pflanzen...".
- Nachdem ich den botanischen Garten besehen hatte, führte man mich in den Ort, wo die Zergliederungen des menschlichen Körpers vorgenommen werden.
Es ist dies ein großes schönes Gebäude, schon von außen sehr ansehnlich, besonders aber wegen seiner innern guten Einrichtung zu rühmen.
Man findet daselbst alles, was zu dem vorzunehmenden Geschäfte dienlich ist."
- Dr. Siegfried Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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