- Mit einer Urkunde Herzog Ludwigs des Gebarteten vom 8. Juli 1429 wurden Anweisungen für das Hochgrab des Herzogs und seines Hauses im Chor der Herrschaftskirche, des Münsters zur Schönen Unserer Lieben Frau, gegeben. Der Herzog verfügte, man möge für diese Stein-Tumba den besten Werkmann und Visierer gewinnen, den man finde. Das Thema der Reliefplatte wurde im Einzelnen festgelegt.
- 1435 lieferte Hans Multscher ein Modell, das sich heute im bayrischen Nationalmuseum in München befindet.
Vor der Dreifaltigkeit kniet auf einem Löwen ein gewappneter Ritter, der Herzog, das bayerische Wappen mit dem geflügelten Löwen als Helmzier vor sich, ein Schriftband flattert vom Gnadenstuhl auf den in anbetender Schau Versunkenen herab. Über den Bildgrund verstreut sind die Devisen Herzog Ludwigs: die gekrönte Sonnenscheibe und der Oswaldrabe
- Der Text der Anweisung vom 8. Juli 1429:
- "Wir wellen vnd schaffen auch, ob wir mit tode abgiengen, des got nicht enwelle, vor und eedann vnser grabe vnd stainvnd was darzu gehort ganlichvolprcht vnd gemachtwar worden, das danne derselb vnser lieber sun dasselb vnser grabe vnd stain sol lassen machen vnd hawen awß rotem vnd gutem marmelstain.
Darauf sol man hawen die figur der hailigen triualtikait vnd ainen gewappenden man mit vnserm helm und schilt von vnserm wappen, der knie vor der hailigen triualtikait auf ainem oder zwain knien welhes pesser sey, und das er die paner in der hannd hab vnd die wort fur die trinidet gehawen: "o sancta trinitas miserere mei vnd vergib mir all mein sund, auch vnser liberey, den spiegel, sand oswalds rab, sust darauf gestrat, vnd ain winten von kestenlawber (Kastanienlaub) sol vmb den stain gen, vnd das das alles vom pesten werckman und visyerer gehawen vnd geuisiert werde, die man dann vinden mag"
- Dr. Siegfried Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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