- Die Landesteilung von 1392, der das Herzogtum Ingolstadt sein Entstehen verdankt, hatten Stephan der Kneißel (Ingolstadt), Friedrich der Weise (Landshut) und Johann II. (München), alle drei Enkel Ludwigs des Bayern, vollzogen.
Herzog Ludwig der Gebartete, der Sohn Herzog Stephans des Kneißels, lässt in seinen Urkunden betonen, dass Kaiser Ludwig der Bayer sein Ahnherr und seine beiden Frauen Anna von Bourbon und Katharina von Alencon des französischen Königs Geschlecht seien, das Haus Ingolstadt also auf den beiden mächtigen Säulen der Abstammung von Ludwig dem Bayern und des allerchristlichsten Königs von Frankreich ruhe.
- Durch Verwandtschaft waren die Ingolstädter Herzöge mächtigen Häusern verbunden, deren politisches Gewicht für den Ernstfall kriegerischer Auseinandersetzungen schwer vorausberechenbar war.
Ludwig des Gebarteten Schwester war Isabeau Bavière, die Frau König Karls VI. von Frankreich, nicht ohne Grund nannte sich Ludwig der Gebartete "der Königin von Frankreich Bruder".
Ludwig der Gebartete hatte selbst viele Jahre am Pariser Hof verbracht, er konnte als einer der großen in Frankreich gelten.
Als Leiter der französischen Königsgesandtschaft kehrte er 1415 nach Deutschland zurück, um den Ausbau seines Herzogtums Ingolstadt in die Hand zu nehmen.
Seine Heirat mit Anna von Bourbon (gestorben 1408) festigte seine Stellung in Frankreich und verschuf ihm eine finanzielle Basis für seine Herrschaft in Bayern.
Die Ehe mit Katharina von Alençon (gestorben 1462) machte ihn zum "Grafen zu Mortain".
- Den Visconti in Mailand war Ludwig der Gebartete über seine Mutter Thaddaea verbunden.
Ihr Vater war der Reiche und mächtige Barnabo Visconti, ihr Bruder Marco hatte Elisabeth, die Tochter Herzog Friedrichs von Landshut, zur Frau, Schwestern waren mit Herzog Ernst von München und Herzog Friedrich von Landshut verheiratet.
Der Sohn Ludwigs des Gebarteten heiratete Margaretha von Brandenburg, eine Tochter des Ansbacher Markgrafen, eine Ehe von höchstem politischem Gewicht in der Auseinandersetzung zwischen Sohn und Vater.
- Dr. Siegfried Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
- Siehe auch:
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