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- Ingolstadt dürfte als Stätte des Ingold im 6. Jahrhundert am nördlichen »Brückenkopf« der in verschiedene Arme verzweigten Donau entstanden sein.
Das hier wohl vorhandene herzogliche Kammergut war noch im 8. Jahrhundert zum karolingischen Kammergut geworden und 817 Ludwig dem Deutschen zugefallen.
- Ludwig der Deutsche gab 841 beträchtliche Teile dieses Kammerguts an seinen Kanzler Abt Gozbald von Niederaltaich (quasdam res proprietatis nostrae, quae sunt in villa quae vocatur Ingoldesstat).
Der Herrenhof wurde dadurch zum niederaltaichischen Klosterhof St. Moritz.
- Bei der Schenkung waren inbegriffen: 2 Kirchen (eine davon die spätere Kirche St. Moritz), der Herrenhof mit den zugehörigen Gebäuden, 130 Joch Ackerland, Wiesen für 400 Fuder Heu, 22 Hörige, 22 mansi serviles (Höfe einer bestimmten Größe für Hörige), 12 Mansen von Sintmannen; alles wohl in lockerer Streusiedlung mit dem Herrenhof St. Moritz als Mittelpunkt.
- Ausdruck dieser Zugehörigkeit zu Niederaltaich war die Übernahme des heiligen Mauritius als Patron der Kirche, der mit dem Pantherschild in der Hand zum Patron der Stadt wurde, als der bayerische Herzog Ingolstadt um die Mitte des 13. Jahrhunderts zur Stadt im vollen Rechtssinn erhob.
- Der Stadtplanung des 13. Jahrhunderts ist der heutige Stadtkern in seiner noch vorhandenen streng geometrischen Struktur und in seinem einst rechteckigen Umriss zu verdanken.
- Die Stadterweiterung der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts gab der Stadt die Fläche, die noch Jahrhunderte später große Reserven für Bebauung aufwies und bis ins 19. Jahrhundert der weiteren Entwicklung der Stadt genügte.
- Dr. Siegfried Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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