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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 10 (frühere Präsentation)
Gefäße und Geräte aus Grabfunden

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Speise- und Trinkgeschirr kann ebenso wie anderes Hausgerät unter den Grabbeigaben der Merowinger- und Karolingerzeit erscheinen. Dabei ist zwar das persönliche Vermögen der Verstorbenen mitbestimmend für die Grabausstattung, gerade bei diesen Sachgruppen wirken sich aber auch Tendenzen der regionalen Kulturprovinzen innerhalb der Reihengräber-Zivilisation stärker auf das Totenbrauchtum aus.
Besonders gilt dies für die Rolle der freihandgeformten Keramik von meist örtlicher Herstellung, die im Funeralbrauch sehr unterschiedliche Verwendung findet und in der fränkischen Kulturprovinz weit öfter als im bairischen Bereich in die Gräber gelangt. Rädchenverzierte doppelkonische Drehscheibengefäße wie in Lenting können sogar aus dem fränkischen Gebiet stammen oder nach fränkischer Vorlage gearbeitet sein.

Da es hierzulande keine Hinweise auf ortsständige Glashütten oder größere Buntmetallwerkstätten gibt und für feinere Metallarbeiten allenfalls mit Wanderhandwerkern zu rechnen ist, müssen das frühe Köschinger Perlrandbecken wie auch der späte Gerolfinger Glastummler als Importstücke aus fränkischen Manufakturen römischer Tradition in den Rheinlanden oder in Nordgallien gelten, die vornehmes Milieu anzeigen.

Dr. Rudolf Albert Maier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
Fotos: Kurt Scheuerer


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