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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 9
Steinerne Einfassung eines Schachts
in der Keltenstadt bei Manching

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer
Brunnenmantel, Kellergrube oder Opferschacht?
Zu den häufigsten Bodenspuren alter Siedlungen zählen sog. Gruben, verfüllte künstliche Bodeneingriffe verschiedenster Größe und Form. Im Oppidum bei Manching gehören Gruben ebenfalls zur Siedlungsstruktur, die sich mitunter klar als gewerbliche Anlagen, als Keller für Vorratshaltung oder als Brunnen deuten lassen. Während dabei oft die Reste einstiger Holzeinbauten festzustellen sind, hat sich bisher nur zweimal eine Einfassung oder Auskleidung mittels Trockenmauerwerk aus Jurakalksteinen ergeben.
Eine dieser ungewöhnlichen Anlagen wurde kompakt gehoben und in das Museum transferiert: Sie steht hier zunächst als Beleg zielbewusster Rohstoffgewinnung und technisches Denkmal frühen Trockenmauerwerks.

Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer
Ihr Zweck ist offen; sicher kam dem aufwendigen Bau aber gewisse Bedeutung zu und insofern ist am ehesten mit einem Brunnen- oder Opferschacht zu rechnen. (Auch Brunnen sind mythische Orte und Zugänge zur Anderen Welt - in der irisch-keltischen Überlieferung gibt es noch die Brunnen des Glücks und des Schicksals in der Östlichen Welt.)

Dr. Rudolf Albert Maier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt, um 1980
Fotos: Kurt Scheuerer


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