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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 6
Die Stadtmauern des Oppidums bei Manching

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Manching liegt inmitten des Gesamtverbreitungsgebiets der befestigten latènezeitlichen Großsiedlungen der Oppida zwischen Atlantikküste und Mittlerer Donau. Manching ist unter diesen Oppida aber zugleich exponiert, da hier das bisher östlichste Vorkommen einer Stadtmauer westkeltisch-gallischer Konstruktion nachzuweisen war.

Allerdings ist nur die Erstanlage der Manchinger Ringmauer in der von Caesar beschriebenen Technik des murus Gallicus erstellt, das Rekonstruktionsschema zeigt die drei Bauteile: Bruchsteinfront in Trockenmauerwerk vor einem steinverfüllten Balkengerüst mit horizontal verlegten und vernagelten Stützrahmen von 3 m Breite, deren Balkenköpfe durch die Frontmauer greifen und mit ihr bündig sind, dahinter ein reiner Erddamm von etwa 9 m Breite (Periode A).

Bei einer späteren Erneuerung wird das Werk dann auf zwei Bauteile reduziert: Nämlich durch Vorblenden einer von senkrechten Holzpfosten gegliederten und mittels Querankern gehaltenen Bruchsteinmauer in Front der belassenen Erdrampe (Periode B).

Das Steinmaterial besteht aus Weißjurakalk von donauaufwärts oder donauabwärts anzunehmenden Brüchen der Alb.
Und jeweils ist eine hölzerne Brustwehr vorauszusetzen.

Dr. Rudolf Albert Maier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt, um 1980
Fotos: Kurt Scheuerer


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