Landschaftsgeschichte des Ingolstädter Beckens und seiner Umrahmung - im Tertiär und Pleistozän
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- Unter fortschreitender Einsenkung des Molassebeckens und seiner Ausweitung nach Norden bei gleichzeitigem Aufsteigen der Alpen füllte sich der Molassetrog unter mehrfachem Wechsel von Meeres- und Festlandsablagerungen. Die jüngsten, heute die Landoberfläche bildenden Sedimente des Molassetrogs stellen obermiozäne Süßwasserablagerungen dar:
Im Torton wurden in größerer Entfernung von der Juratafel in Seen Tone, Mergel und Süßwasserkalke, durch weithin pendelnde Flüsse Sande und Kiese abgelagert.
Vereinzelte Braunkohlebildungen weisen auf subtropische Klimabedingungen hin.
- Durch zunehmende Kippung der Juratafel im Sarmat griffen die nunmehr stärker sandig ausgebildeten Sedimente des Molassetrogs etwas weiter nach Norden vor und füllten das Jurarelief mit tertiären Sedimenten auf.
Nur einige Kuppen der Albhochfläche mögen aus dieser Überdeckung herausgeragt haben.
- Nach Abschluß der Ablagerungsvorgänge im Tertiär lag zwischen Alpen und Jura eine Aufschüttungsebene mit geringen Reliefunterschieden vor, die im jüngsten Tertiär (Pliozän) und in den nachfolgenden Eiszeiten (Pleistozän) zur heutigen Landschaft umgestaltet wurde.
- Im Pliozän ändert sich die bisher west-gerichtete Abflußrichtung in ein ost-gerichtetes Flußsystem.
In dieser Zeit entsteht die etwa im Gebiet des heutigen Altmühltals verlaufende Urdonau.
Durch die nun verstärkt erfolgende Hebung der Juratafel beginnt sich diese am Ende des Tertiärs zuerst in die weichen Tertiärsedimente, dann in die harte Juratafel einzutiefen.
- Heinrich Niedermeier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
- Fotos: Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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