Der gut erhaltene Lehmmantelrest eines Verhüttungsofens des 11./12. Jahrhunderts stammt vom Südrand der Donauauen bei Ingolstadt-Zuchering. Grabungen belegen hier vom 6./7. bis 12. Jahrhundert die Gewinnung von Eisen und dessen Weiterverarbeitung zum Schmieden.
Der auffallend große Ofen diente für ein weit entwickeltes Verhüttungsverfahren mit sehr hoher Eisenausbringung. Er ist jedoch noch kein Hochofen. Als Vergleich bauten Schüler des Apian-Gymnasiums Ingolstadt einen einfacheren Verhüttungsofen nach.
Im Donauried, Donaumoos, Feilenmoos und bei Kelheim hatten schon die Kelten Eisen gewonnen. Der Wirtschaftszweig spielte im 13. Jahrhundert für die junge Stadt Ingolstadt bereits keine Rolle mehr. Die Donau war dagegen bis in die Neuzeit für den Transport von Eisen wichtig. Es stammte nun aus der Oberpfalz und der Steiermark.
Zur Eisengewinnung für ein Schwert (hier ein Beispiel des 9./10. Jahrhunderts aus dem Donaukies bei Großmehring) waren nach grober Schätzung 50 bis 70 kg Holzkohle nötig.
Da ein Hektar durchschnittlichen Waldes etwa 5 t Holzkohle lieferte (Hintergrundbild: Bau eines Kohlemeilers) und Eisen sparsam Verwendung fand, verursachte die Verhüttung im Donauraum um Ingolstadt wohl keine bleibenden Umweltschäden. Dagegen führten verstärkte Rodungen der fortschrittlicheren Oberpfälzer Eisenindustrie weiter Donau abwärts im 14. bis 17. Jahrhundert zur Zunahme der Hochflutereignisse.