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- "Die »Bairischen Landtaflen« des Ingolstädter Professors Philipp Apian von 1568 zeigen südlich Ingolstadts zwischen Unsernherrn und der Stadt einen Ochsen im Gehege.
- Der Name »Ochsenschlacht« klingt blutrünstig. In der Tat hat das Wort »Schlacht« mit schlachten zu tun, es kann aber auch mit »Beschlicht« gleichzusetzen sein, mit Befestigungen von Flußufern und mit Einfriedungen vor allem aus Pfählen und Brettern.
- Es ist deshalb kein Zufall, daß der Ochse des Apianschen Kartenwerks in einem eingefriedeten Gelände steht. Dennoch ist die Ochsenschlacht nicht als schlichte Viehweide zu erklären, ihretwegen wäre sie wohl kaum von Philipp Apian in den bayerischen Atlas aufgenommen worden.
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- Sie ruft vielmehr Ingolstadts Rolle als Handelsplatz im 15. und 16. Jahrhundert ins Gedächtnis.
Zu Hunderten wurden im 15. und 16. Jahrhundert Viehherden auf Ochsenstraßen aus Ungarn nach und auch durch Bayern getrieben; einer der wichtigsten dieser Handelswege führte über Ingolstadt.
- Da über die Zölle genauestens Buch geführt wurde, kennen wir Zahlen: 1545 z.B. an die 7000, 1555 über 8000. Geschlachtet wurde in Ingolstadt nur ein Bruchteil dieses Viehs.
- Als Weideplatz und Zwischenstation dieser Viehherden aus der Pußta hatte die Ingolstädter Ochsenschlacht keine geringe Rolle gespielt. Sie ist deshalb in alten Karten ausgeworfen, nicht nur bei Apian, sondern auch 1580 bei Seefridt, 1722 bei Michael Vogl usf.
- Ein Donauarm hatte um sie ... einen Bogen geschlagen, um bei der »Langbruck« nach Norden zurück zu schwingen. Es war auwaldbestandenes Land, wo es für das weidende Vieh sicherlich auch zu fressen und keineswegs Gelegenheit auszubrechen gab. ..."
- Dr. Siegfried Hofmann
- Festschrift zur Einweihung des Schulzentrums Südwest, Ingolstadt 1977
- Siehe auch:
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