- Neue Ingolstädter Zeitung, So. 1. Juni 1873
- Die Festung Ingolstadt wurde in einer Zeit angelegt, als man noch keine Ahnung von der Tragfähigkeit der jetzigen gezogenen Geschütze hatte, überhaupt noch nicht mit den jetzigen enorm gewachsenen Kriegsmitteln rechnete.
- Es ist daher auch klar, daß die Festung gegenwärtigen, an eine solche zu nachstehenden Ansprüchen nicht mehr genügt und man bedacht sein muß, dieselbe in eine Verfassung zu bringen, welche den modernen Kriegsmitteln und fortifikatorischen Anforderungen entspricht.
- Zu diesem Zweck wurden, wie bekannt, vom Reich wegen 4 Millionen Taler (7 Mio Gulden) bestimmt.
- Diese Summe soll nun in der Art ihre Verwendung finden, daß mit Hilfe derselben Festung Ingolstadt zu einem Waffenplatz I. Ranges erhoben wird und für Südost-Deutschland ungefähr das werden wird, was Spandau für Norddeutschland ist.
- Vorerst soll auf der Nordseite der Festung, auf dem linken Donauufer, den schon bestehenden größeren Forts - Wrede - Max Emanuel - Haslang - ein weiterer Vorwerksgürtel auf den dominierenden Höhen der Linie Hepberg - Gaimersheim vorgelegt werden, wonach ein Bombardement der Stadt von Norden her unmöglich gemacht ist; das rechte Ufer der Donau erhält einen erweiterten Schutz durch die mit Rücksicht auf die Eisenbahn und den neuen Bahnhof anzulegenden Vor- und Schutzwerke.
- In der Festung selbst sollen große, auf die Erhaltung einer großen Armee berechnete Etablissements und Werkstätten, insonderheit bombenfeste Bäckereien etc. angelegt, überhaupt der Platz so eingerichtet werden, daß er zur Aufnahme, Ausrüstung und Unterhaltung einer großen Armee geeigenschaftet sein wird.
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- Künftigen Dienstag, den 3. Juni Vorm. 10 Uhr werden vor dem Vorwerk Max Emanuel mehrere Partien ausgeleertes langes Lagerstroh öffentlich versteigert.
- Neue Ingolstädter Zeitung, Dienstag, 10. Juni 1873
- München, 6. Juni
- Mit der Verlegung des Montierungsdepots von hier nach Ingolstadt wurde der Anfang gemacht, alle größeren für die Ausrüstung und Bewaffnung der Armee arbeitenden Militär-Etablissements in den zu einer Festung ersten Ranges ausersehenen Platz zu verlegen.
- Sobald die nötigen Räumlichkeiten beschafft sein werden, soll auch die Gewehrfabrik von Amberg und die Geschützgießerei von Augsburg nach Ingolstadt transferiert werden.
- Bis dieses stattfinden kann, werden aber immerhin noch einige Jahre vergehen.
- Neue Ingolstädter Zeitung. Mittw. 11. Juni 1873
- Ausland... Man liest im Francai
- Am 4. des Mts ist von Paris die nötige Summe abgegangen, um die erste Zahlung von 250 Millionen auf die 9. halbe Milliarde Kriegssteuer zu bewerkstelligen.
- In Folge dieser Abtretung bleiben wir Deutschland nur noch 750 Millionen schuldig.
- Neue Ingolstädter Zeitung. Do. 12. Juni 1873
- München, 9. Juni.
- Seine Maj. der König haben anzuordnen geruht, daß die Truppen aller Garnisonen zum hl. Fronleichnamsfest zu dem bisher üblichen Ehrendienst auszurücken haben.
- Diese allerhöchste Verfügung datiert von Linderhof 6. Juni..
- Das Ministerium hat den von den städt. Kollegien beschlossenen Abbruch des Isartores nicht genehmigt.
- Neue Ingolstädter Zeitung. 12. Juni 1873
- Ausland... Stockholm.
- Der (schwedische) König hat weiblichen Studierenden erlaubt, alle akademischen Examina abzulegen, mit gewissen, von den Fakultäten vorgeschlagenen Modifikationen, nur nicht das theologische, weil dieses Predigen und andere gottesdienstliche Handlungen voraussetzt, deren Ausführung dem weiblichen Geschlechte nicht zustehen würde.
- Neue Ingolstädter Zeitung. 12. Juni 1873
- Öffentliche Mag. Sitzung. am l0. Juni 1873
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- Nachdem die Akten über den Bau eines neuen Theaters in Ingolstadt von der kgl. Regierung unter Genehmigung zurückgelangt sind, sind nunmehr die Arbeiten nach den einzelnen Gewerken an hiesige Meister im Submissionswege zu vergeben.
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- Zum Baden im Freien sind im heurigen Jahre dieselben Plätze in der Donau und Schutter anzuweisen wie im vorigen Jahre.
- Die obigen Zeitungsauszüge wurden mitgeteilt von Herrn Hänfler, Ingolstadt
- Siehe auch:
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