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- "Ein ungewöhnliches Zeugnis von Bürgersinn ist der Brunnen vor der Franziskanerkirche. In ihn ist eine beträchtliche Stiftung von Frau Christine Straubinger eingeflossen, aus deren Vermächtnis ein ebenfalls ansehnlicher Betrag bereits für den Neubau des Stadttheaters bestimmt war.
- Der Brunnen ist das Werk des Münchener Bildhauers Johannes Leismüller.
- Noch konsequenter als bei anderen Brunnen ist dieser Brunnen Teil, ja die entscheidende Mitte der Platzgestaltung vor der Franziskanerkirche. Was in mittelalterlicher Zeit ein sakraler, zur Harderstraße abgeschirmter Raum war, hatte sich schon vor Jahrhunderten zur Straße hin geöffnet. Die Straße selbst war lange Zeit Kornmarkt gewesen, anstelle des Reisebüros war die Schranne gestanden, es gab also Leben an dieser nördlich des einstigen Tors entstandenen neuen und breiten Straße.
- Der Brunnen hatte bei seiner Errichtung im Jahre 1970 einen mutigen Schritt dargestellt. Er verzichtete bewusst auf alles Figurative, verstand sich nicht als Kunstwerk um des Kunstwerks willen, sondern als Kristallisationspunkt städtischen Lebens.
- Gerade die Jugend sollte sich eingeladen fühlen, sich an warmen Sommertagen auf den Sitzblöcken niederzulassen, um dem Wasser zuzusehen, dessen spiegelnde Fläche im Rinnen über den Beckenrand geschmeidig wird.
- Der Freund zeitgenössischer Kunst aber wird der Komposition von Becken und kubischen Sedilien aus Stein nachsinnen, aber auch bewundern, mit welcher städtebaulichen Sensibilität hier Platzgestaltung betrieben worden war."
- Dr. Hofmann, Neujahrsbeilage im Donaukurier, 01.01.1990
- Siehe auch:
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